Ach gebt mir keine Hoffnung, die macht mich nur traurig, riefen die Menschen zu Pandora und ein Riss ging sogleich durch das Sein. Die Hoffnung als das größte aller Übel, das den Menschen immer wieder aufs Neue fortfahren lässt, verbissen ohne aufzugeben, ohne die mögliche Vergeblichkeit zu erkennen. Die Zuversicht und die positive Erwartungshaltung, dass das Wünschenswerte eintreten wird, ohne eine begründete Gewissheit darüber zu besitzen, handlungsleitend, bezogen auf die Zukunft. Nur die Zukunft lässt hoffen, die Vergangenheit nicht mehr. Doch wenn wir gut wissen woher wir kommen, desto besser wissen wir, wohin wir gehen. Unmittelbar mit der Hoffnung verbunden ist die Angst und Sorge, dass das Erwünschte doch nicht eintreten könnte, mündend in Verzweiflung und Resignation, das Sichfügen in das unabänderlich Scheinende. Die daraus resultierende Entsagung führt in die Lethargie und Apathie. Unempfindlichkeit und mangelnde Erregbarkeit, die der täuschenden Hoffnung und dem sensitiven Dasein entgegen stehen und als Schutzmechanismen dienen. Hinderung als positives Prinzip. All der Enthusiasmus wird nicht gebraucht. Doch die Sinnlosigkeiten sprechen und fordern heraus.
Pandora, geformt aus Lehm - die Verführerin und der Sündenfall des Epimetheus, der die Büchse voller Übel öffnete. Pandora, Eva und die Frauenhasser. Und die fluchwürdigen Vorurteile des Anathemas wirken nach, als Aussetzung des Menschen in die, von der Sterblichkeit beherrschten, nachparadiesischen Situation und den sterbepflichtigen Nachfahren.

Hoffend verhält sich der Mensch optimistisch und illusorisch zur Zeitlichkeit seiner Existenz. Eine Illusion an der sich die Menschheit trotz alledem festhält, so wie alle Illusionen Halt gewähren, obwohl sie zuletzt nur Eigenprojektionen sind. Das Gehirn, das sich selbst externe Strukturen schafft, um diese dann als extern, nicht von ihm stammend, wieder aufzunehmen und sich an ihnen zu orientieren. Radikaler Konstruktivismus und radikaler Projektionismus. Diese externen Projektionen erlangen eine große Autorität, die nur deshalb besteht, da der eigene Ursprung im Selbst verkannt wird. Das Gehirn erkennt seine eigene Schöpfung nicht wieder und es entsteht eine Entfremdung vom selbst Geschaffenen und das Externe wird autoritär. Alles sind Ausgeburten der Einbildung und Trugformen des Scheins. Und obwohl sie alle innen hohl sind, tun wir so als wären sie wohlgefüllt und fest. Die interne Weitschweifigkeit der Gedanken, bis hin zur Ideenflucht führen ins Hundertste und Tausendste einer Manie, die Illusionen nach außen projiziert und in ihrer Wahnhaftigkeit den Ursprung im eigenen Selbst verkennt. Eine Form von Blindheit, das Eigene nicht wiederzuerkennen, eine Rückkoppelungsschleife, die die Salutogenese bedingen kann. Das heilende Prinzip der Objektivitätsillusion. Blindheit, die eine heilende Wirkung besitzt. Erkenne dich selbst nicht, lehrte bereits Narziss, doch das Verhängnis der Selbsterkenntnis nahm seinen Lauf, als er sich im Quellwasser wiederfand, im Sumpfe der Wahnsinnigen, die täglich ihre Blumen gießen und mit den Händen auf das Wasser einschlugen. Wozu alles erkennen, wenn man selbst nicht weiß, wer man ist. Und ich vertiefe mich solange in meinem Umriss bis ich mich übersteige, entgrenze, ausgrenze und umso mehr werde, um mich selbst loszuwerden und zu entfremden. Eine Rückkopplungsschleife die sogar Götter gebieren kann. Gottheiten, die Externa sind und nicht als Eigenprojektionen angesehen werden. Das Eigene und das Andere verschmiert zunehmend und wird schleierhaft psychotisch, sowie die übersteigerte Religiosität zunehmend zur Psychose wird. Doch die heilsame Rückkoppelungsschleife von göttlichen Projektionen als rettende, autoritäre Externa und die Wiederaufnahme und Anerkennung des selbst Geschaffenen und Konstruierten, ging abhanden. Sogleich starben alle Götter und das verzweifelnde Fragen ging vom Nichtwissen aus, so stand es schlecht damit, dass ich mir Antwort gebe, denn alle Götter blieben stumm. Entweder muss Gott mehr wissen als er tut, oder mehr tun, als er weiß. Die größten Wunder verlieren ihren Wert, umso leichter zugänglich sie sind und verstauben in der Rumpelkammer der Einbildung.

Und stets ist die Vorstellung der Wirklichkeit voraus. Und die einzelne Pinie am Horizont malt eine drohende Kumuluswolke in den wolkenlosen vormorgenleeren Himmel wie ein gewitterankündigender Schattenriss.
Und die Unglücklichen finden nicht alleine zu Wasser kein Wasser mehr, sondern auch zu Land kein Land. Und Tantalos sucht die süßen Wasser in den Wassern und es entglitt ihm sogleich, als er es am sichersten zu halten glaubte. In tiefster Tiefe des Hades, da gab es schlimm nur Schwarzes. So warf es sie hin und her aus dem einen Element ins andere, ungewiss zwischen Tod und Leben. Und mit dem Leben verbürgten sie ihm das Glück. Und die Welt ist schon längst alles, was nicht der Fall sein darf.
Als ich das erste Mal mir meiner inne wurde und von mir selbst einen Begriff machen konnte, fand ich mich eingeschlossen im Inneren eines Berges wieder, der die Landschaft der Kindheit überragte und das Talende verschloss. Hier gelten nur Früchte, keine Blüten. Es gab kein Hinein und Hinaus und auch nicht den kleinsten Spalt Hoffnung. Die übertriebene Präzision und forcierte Lebensrhythmik schlugen um, in eine durch und durch lebensferne Symbolik. Und ich vergaß sogleich die Lösung aller Probleme und ging ein und aus, das Zwecklose praktizierend, das zu meinem Sinn wurde. Das Ortwerden der Dinge, versuchte mir eine Heimat zu schenken und ich wandelte nur wehrlos fort durchs Leben und fürchtete nichts, ständig wartend auf das Maßgebende im Leben.
Berg und Bergendes, mit ihrer Feste stehen sie der allgemeinen Unbeständigkeit entgegen. Die erste Nahrung bekam ich von einem Wesen, das du Raubtier nanntest, ich aber Mutter, da es mich zur Welt brachte und mir das Leben schenkte und alles außer die Sorge ertragen konnte. Und jeder Geburtstag erinnert an das schmerzvolle Leiden der Mutter während der Geburt. Aus kindlicher Unwissenheit nannte ich jede Frau Mutter und jeden Mann Vater. Und da du sogar das Raubtier als Mutter betrachtest, da es dir wohltuende Fürsorge entgegenbrachte, so hat jede Existenz ein beliebiges Wesen, das Gutes tut und Gott genannt wurde. Am Anfang empfand ich das Eingeschlossensein unbeschwehrlich und bergend, vielmehr verhehlte ich mir aufgrund des inneren, geistigen Dunkels das äußere, leibliche. Und da mir die Erkenntnis abging, nahm ich auch nicht wahr, dass mir das Licht fehlte. Im Finstern und in Blindheit begann ich zu leben, ohne es zu wissen im Sein des Nichterkanntsein. Die Nacht war aber nicht dazu da, dass die Unwissenden schlafen, sondern vielmehr, dass die Weisen wachen. Du aber strebst nicht nach Wissen um zu dir selbst zu finden, sondern um von dir loszukommen und die Bitternis der Distanz wurde allmählich zur Gewohnheit. Das Zwecklose als Sinnvolles, das gelebt werden muss, tagein, tagaus. Und was der Tag ausführt bereitet die Nacht vor. Jeder Tag bringt seine Neuheit in das Sprechen, doch hat er sich noch nicht gemeldet. Die Sonne vollendet das Jahr und der Mond das Monat. Und jede Nacht wird der Himmel neu, während der Mond die Meere regiert. Bald nimmt er ab, bald nimmt er zu, bald wird er geboren, bald stirbt er. Er leuchtet nicht aus sich selbst heraus und ist der Lichtträger der Sonne. Solarmythologische Unmittelbarkeiten im Lebenslauf der Menschheit, da das gesamte Sein lichtartig ist. Von den Gärten des Lichts unterwandern wir das Sein in Heiterkeit, auch wenn diese Heiterkeit mit der grobstofflichen Wirklichkeit nur wenig gemeinsam hat.
Plötzlich überfiel mich das Licht der Erkenntnis, ich wurde vom Schlag des Seins getroffen und begann mich selbst zu erkennen. Die Seinskugel des Parmenides zersplitterte und das Auge sieht was es niemals sah. Ich hatte so viele Augen und Aberaugen, wie der Nachthimmel selbst. Wie Argos Panoptes sah ich alles mit meinen Suchblick und wachte bis spät in die Nächte hinein, die für mich gemacht waren. Schlaflos mit hunderten von Augen, denn nie war mehr Umsicht von Nöten wie jetzt, da es so viel Absicht gibt. Doch schaust du nur, oder siehst du auch? Warum stemmst du all die Sterne, wenn du kein Atlas bist? Karyatidin, dein Stoizismus ist groß, dein Tragen und Ertragen bewundernswert, denn die Last auf deinem Kopf ist schwer wie die Welt selbst. Die Speerspitzen des Begrenzungszauns umgrenzen dich und die Augen begannen zu weinen und das Sehen verschmierte und hörte auf. Und die Augenzeugen wurden sogleich überflüssig. Wie ein Gefangener stand ich da und die Sterne waren Freiheit. Brüderlich teilten wir das Licht in Quanten, als vereinzelte thermonukleare, dantsche Höllen. Doch ist es der rein Einzelne, der die schlimme Last des Ganzen trägt.

Die Felsen wurden mir unzulänglich und ich flüchtete ins Freie der Freiheit, mit all seinen Konsequenzen des Weltganzen. Oh, vergiss nicht, dass die Freiheit Symptom deiner Krankheit ist und der Horizont eines Kindes Schaukeln ist. Du siehst und beobachtest nichts, so als hättst du alles schon gesehen durch die Zwischenräume Piet Mondrians Fensterkreuzsprosse. Du läufst nicht, verlangsamst nicht, du gehst und gehst und gehst und das Bewusstsein kollabiert regelrecht unter den Gedanken an primordiale, intrauterine Zustände. Wer ungeboren ist, der kann auch nicht sterben und so leben wir ungeboren und ungestorben im Kontinuum, wo uns nur die Versicherung der Koordinaten von Raum und Zeit das Lebensspektrum gewähren. Kein Bewusstsein kann sich erklären, wie es entstanden ist und alles ist nur Wirklichkeit, da Unwirklichkeit nicht einmal gedacht werden kann. Und alles ist so schrecklich wirklich. Das wachbewusste Ich empört sich über die schwarze Wand der Existenz. Einkörperung ist das alles umfassende Prinzip der Zeugung bis hin zur Geburt. Und das Wort ist Fleisch geworden.Die zunächst monistische Innenwelt dominiert die intrauterine Phase und die Geburtlichkeit bringt uns erst in die Polarität zur Außenwelt. Die Geburt als außenweltliches Ereignis kreiiert das polare Wechselspiel von Innenwelt und Außenwelt, das unser Leben bestimmt und uns zu Innen-Außen-Existenzen macht. Ständig sind wir mit dieser Doppelwirklichkeit konfrontiert.

Sogleich brach der standhafte Berg unter wuchtigem Beben zusammen und übrig blieb eine Geröllhalde aus Felssplittern, die meine Kindheit bezeugen, die keine Zeit kannte, nur Bedürfnisse. Hier stehst du dauernd in der wahren Sonne und die Schatten sind trennscharf und direkt, wie die Exkarnation der Geburt. In einer shivaitischen Größendimension zersplitterte das Ich und die Welt und pendelt zwischen Erhalt und Zerstörung und der heilige Ganges fließt aus Shivas Haar, verseucht und verpestet durch Abwässer und Schadstoffe. In ihren Meditationen schöpfen sie mit ihren Händen gierig aus den Gewässern des Ganges und trinken gierig den Sud aus esoterischen Abwässern. Inmitten dieser Felsenmäeutik als letzte Philosophie tat sich ein Zeitspalt auf, als Tal in dem von nun an die Köhler wohnen. Und der Skandal eines Anfangs, der mir angetan wurde,ist erträglich, wenn ich anfange selbst anzufangen. Doch eine zweite Geburt schlug fehl, eine Geburt aus Freiheit. Meine wilde Weisheit stammt von einsamen Bergen und hartem Granit. Lithosphärisch spielt sich nun das Leben ab, unwirtlich, kalt und hart. Am Fels des Gewesenen zerbricht der stärkste Wille. Der windgetürmte Turm Babels verwirrte meine Sprache und Hänschenklein ging allein in die weite Welt hinein. Eine Fallgrube an Jahren entstand. Landauf, landab hallte es im Trümmerhaufen von Ach und Weh. Und das Herz empfindet was es niemals empfand. Und ich stand da, völlig aus mir selbst entrückt, ganz in das rudimentäre, konzise Weltganze versunken und was ich von der Ferne her ersehnte, davor fürchtete ich mich jetzt in der Nähe. Tiefe Ratlosigkeit. Tiefes Mäandern zwischen hartem Aufprallen, Luft Ringen und Aufatmen. Und es scheint, als sei man geboren, die Sonne zu schauen, in die man nie direkt hineinblicken kann und die für jede Finsternis nichts dafür kann. Die Freude der Geburt wurde zur Furcht und Schrecklichkeit des Sterbens, tagtäglich und nachtnächtlich, als Sabotage des Schicksals. Und der Ostrazismus gegen dich begann, als die große gesellschaftliche Exklusion, die deine selbstverschuldete Weltfremdheit begründet. Die kognitive Dissonanz machte es dir unmöglich an der Gesellschaft teilzunehmen, die nur diskriminieren und ausgrenzen kann. In ihren Abzählreimen scheidest du immer aus. Mit jeder Silbe wird reihum auf einen Mitspieler gezeigt, bis die letzte Silbe des Abzählreims mit dir fällt. Die Jugend stürmt dahin und die Vögel verkündeten die Erlöschung der Sterne und das fackelnde Blühen der Blumen, die sich allmählich eintrübten. Die Vögel rissen den Ton an und die akustische Pollution durchdrang sogleich die Umwelt. Sie durchschnitten den Himmel und des Menschen Windburgen und die Menschen gingen rückwärts und machten alles verkehrt, obgleich die Sinnesorgane nach vorne orientiert sind und nicht nach hinten. Denn die Dinge der Welt muss man häufig verkehrt herum betrachten, um sie richtig zu sehen. Sie meinen nein und sagen ja. Sie haben Absicht nicht aber Rücksicht. Ihre Worte werden an den Lippen geboren und sterben an den Wortsieben der Ohren. Die seidenen Worte werden wissentlich überhört, doch all das was uns anschreit und anspringt wäre eigentlich das Leben, im wir sind wir. Das Geheimnis der Wörtlichkeit liegt auf der Zunge.
Und all die verschiedenen Gesichter sind nur dazu da, damit das Gute mit dem Bösen nicht verwechselt werden kann und man unterscheiden kann zwischen sittlich Angefaultem und Gutem. Das Gesicht als moralische Komponente, das der moralischen Unterscheidung entgegenkommt. Abbbreviaturen der Menschheit. Und die Flüsse der Zeit strömen dahin, so still wie profund, gemächlich in lautloser Tiefe. Am Ende münden sie in den Stillstand der Meere des Alters, Sund der Gebrechen, statt Gischt nun Gicht statt Wasser nunmehr Wassersucht. Die Flüsse büßen ihr Feuer ein und versalzen im Brackwasser der Meeresmündungen, wo die archaischen akrokeraunischen Ungeheuer des Meeres warten. Hydra allen voran, am Atoll, das niemals vergisst, in der großen deukalischen Flut. Neptuns Land, das kein Land ist, nimmt dir die Orientierung und verwaist dich der Heimat der losen Dinge. Verwandlungsfähig wie Proteus werde ich zum Wüstling und Asket und stets werden sie mich in einer besonderen Form antreffen, die nur im selbigen Augenblick die meinige ist. Wie alle wechselwindigen Meeresgötter war ich voll Eigenschaftslosigkeit oder Verwandlungskraft dank meiner Ichvergessenheit. Der Sturm dringt ein - überall Flut, wie Küsse, wracknahes Überstehen. Buchtenreicher Saum der Großhirnrinde aus Sand und Muschelscherben, wie der Regenbogen als Zeichen des Bundes. Und vor dir Rechts-Links-Entscheidungen im minotaurischen Labyrinth, wo du nie nach Wahrheit suchtest sondern nur nach Ariadne. Du bist das Eckestehen lange schon gewohnt, als Pädagogik der Minotauren und hegst keine Anstalt das Labyrinth zu verlassen.
Und die Seile der Magnetkraft ziehen unsichtbar an den Spähnen des Eisens und die Kompassnadeln - nunmehr Injektionsnadeln, die die Haut durchstechen und die Barriere des Körpers durchdringen, die Orientierung und Richtung verlierend - diffundierend. Ich bin doch immer wieder nach Hause gekommen. Doch verlasse dich nicht darauf. Wie damals als dir alle Ortschaften feindlich und böse wurden. Und die Stimme des Blutes war stark, wie der Organismus selbst und die Seele spricht nur mehr zu sich selbst in angeborenen Harmonien. Alle Zugänge sind gelegt. Alle Zugänge sind verwehrt. Bleib! Noch ist es möglich, bevor der Tropfen den Schlaf mitbringt- tröpfelflüssig. Und die Narkosetropfen tupfen sanft die nächtlichen Regenpfützen des Schlafs und hinterlassen leise Wogen und Interferenzen im nachlassenden Bewusstsein. Propofol, das Medikament des momentlangen Verschwindens aus Zeit und Ort.
Nichts spür ich im subkutanen, interkostalen, intravenös, nervös, während der Sirup des Königs bereitsteht.

Sogleich dringen die symmetrischen Propofole der Wirklichkeit in den Kreislauf, milchig weiß, wie das Bewusstsein, das sich unmittelbar verliert und eintrübt, in den Nebeln der Vergessenheit, wie die Gletschermilch der Ionenkanäle aus GABA-A und Acetylkolin, in denen du Nihilote am Grunde nach Milchnern der Seiblinge angeltest. Anästhesien der Geborgenheit und der Wille zur radikalen Weltflucht durch den thalamischen Schlaf Schneewittchens, das sich an der Injektionsnadel stach und darauf in einen tiefen, phlegmatischen Schlaf an Nichtsen und Garnichtsen verfiel. GABA-A die wichtigste Inhibition der Wirklichkeit, durch die gleichzeitige Permeabilität für Chlorid-Ionen, konzentriert im archaischen Hippocampus mit Rückenmark und dem jungen Neocortex. Das Alte und das Neue, das durch Inhibition vermindert und gehemmt wird. Das Problem liegt im Alten und im Neuen verborgen, ein Generationenkonflikt der in der Anästhesie gelöst wird. Der Hiatus zwischen dem Ich und der Welt verschmiert und somit auch der Hiatus der Zeit. Das Alte und das Neue ist inkommensurabel geworden. Die Akkumulation zeitlich getrennter Gegensätze der verschiedenen Gehirnregionen führt zu einem organischen Widerspruch, der sich in diversen Pathologien äußert. Dem Menschen fehlt a priori ein vorgegebener Weltbezug was eine grundsätzliche Weltfremdheit mit sich bringt. Er selbst wird Gegenstand seiner Reflexion im tiefen existentiellen Grübeln einer großen Unbeständigkeit. Alle wollen wie die Anderen sein und sind trotz alledem sie selbst. In nur einem Leben wurde die lange Zeit der evolutionären Hirnentwicklung zum Problem, während die hundert Jahreszeiten wechselten, an nur einem Tag. Der Hysteresis-Effekt, der Stabilität und Trägheit gegenüber rasanten Umweltveränderungen mit sich bringt und den organischen Habitus des Gehirns festigt, obgleich sich die Umgebung unlängst verändert hat. Die alten Gehirnregionen hinken der Zeit hinterher, die neuen Gehirnregionen eilen der Zeit voraus. Das Gehirn wird zu einem vollends unzeitgemäßen Organ im Diphthong aus jung und alt und das Rad des Ixion dreht weiter, bis die alte Zeit versank. Und alles Gute mit ihr, die Menschen ohne Falsch, schmucklos aber nicht glanzlos mit ihrer Falte im Gemüt. Und gerade dann, wenn der Mensch am meisten Lebensklugheit und Erfahrung gesammelt hat und das Leben fähig wäre zu leben, bewegt er sich bereits Tag für Tag Richtung Tod hin, während er seine Bauten baut, die allesamt seine Zeit überdauern. Er lebt keinen einzigen Tag in Sicherheit, aber erbaut Bauten, die tausende Jahre überdauern sollen. Schon mit dem Fuß auf der Erde, ist er sich des Lebens nicht sicher. Und alle seine Fundamente gründen auf diese Unsicherheit. Weißt du überhaupt, worauf deine Füße stehen? Weißt du überhaupt worauf du gehst? Und die Possenreißer torkeln derweil auf den hauchdünnen Faden des hinfälligen Lebens und verloren Land und gewannen Sterne. Und über den Städten wird Gras wachsen und aus der Tiefe rufe ich zu dir, profund der Seichtheit nicht fähig. Und die Liebe tritt im Tod dazwischen. Die Nacht vom Land bricht ein in der Narkosen Schlaf. Mitternächtlich, an denen sich abtrünnig die Suizidgedanken sammeln, aufgeschoben durch den tiefen Schlaf der Narkose. Die Narkose genügt den Gedanken, der Welt abhanden zu kommen. Und das Feuer der Kerze brennt schon bald dunkler und die Dochte blühen leise auf, insektogen für alle Insekten der Nacht, als destruktiver Zwang des einspiralisierten Todes, der als Strudel in der Helligkeit der Flamme mündet.
Sedativ, hypnotisch, antikonvulsiv und amnestisch, der adäquate Umgang mit der Penetranz der Wirklichkeit, wo wir niemals genau wissen, in welcher Verfassung wir wiedererwachen. Wo Alltagsschwere präsent ist und das existentielle Tief einen nahezu verschluckt, lässt die Spannung aus chromatischen Kontrasten allmählich nach. Die Kolorite der Umgebung rinnen in einem Grau zusammen. Das Aroma des Tages schmeckt nach Unbesonderem, dem man durch Geburt oder Flucht ausgesetzt ist. Es bilden sich Risse in den Schwellen des Bewusstseins. Süchtig werdend danach, der Welt zu entfliehen und zu entsagen. Sucht, die einen von der Welt wegbringt und nicht annähert, in beschämender Dürftigkeit. Kalter Schweiß, die Tränen der Heliaden, die Tauperlen Dianas und das Nass ihrer Nymphen. Und diejenigen, die bereits im Leben tot waren, sind auch nach dem Tod noch tot. Ein Anfang und Ende der Welt, während die Tautropfen, durch die Zartheit der Welt, im Erdreich versickern. Die Welt ist nicht mehr zu fassen, weswegen ich mit mir immer ungerechter werde. Mitten im Tag schwindet das innere Licht und ich drohe lichtlos zu werden.
Periodisches und chronisches Verlangen nach Vergessenheit und Teilnahmslosigkeit am Weltgeschehen, verweilend in unendlichen Mitternächten, wo sich eine intensive Selbsterfahrung breit macht und gleichzeitig alle sinnlichen Außenwahrnehmungen verworfen werden. Zurecht verbringt der Mensch ein Drittel seiner Lebenszeit im Schlaf um dort zu sein, wo alle Philosophien verblassen, tief hinabgestiegen im eigenen Selbst. Bewusst wird diese Zeit versäumt und jede Bejahung der Frage, ob man denn schläft, ist eine Lüge, denn keine Antwort ist im Schlaf forciert. Wir glauben beim Aufwachen geschlafen zu haben, aber während des Schlafens wissen wir nichts von unserem Schlaf. Der Schlaf bedeutet ein Gewesensein ohne die Rückversicherung des Gedächtnisses. Der Schlaf ist die Erscheinungsweise eines radikalen Weltverlustes. Vergessen ist möglich, Vermeiden aber nicht. Warum bleibst du unbedeckt, wenn doch alle Welt vor Kälte zittert. Antinatalismus als Vermeidung des Schmerzes, zeitlebens und die Opiumesser schmatzen an der Mohnknospe und ihre Münder verkleben vom weißen Saft der heilenden Kapselfrucht. Und dein ist der Leib. Der leidende Leib. Und die zarten Blütenblätter des Mohns, kaum des Regens widerstandsfähig, fallen auf den Grund meines enterdeten Selbst, während tränend die Lachryma papaveris ihre psychotropen Alkaloide preisgibt und den Schmerz allmählich tilgt. Narkotika, die über die Opioid-, GABA-A- und NMDA-Rezeptoren wirken, sowie auf die Natrium- und Kaliumkanäle. Nimm mir die Angst mit Substanzen an den Sigma-1- und Benzodiazepin-Rezeptoren, und flüchte doch in die Geborgenheit der Trübung der Emulsion des Propofols. Flüchte dich in die Wirkung von GABA-A und B, als Dissidenz gegen die vehemente Wirklichkeit. Sedativa, die plötzlich eher aktivieren als sedieren und als Anxiolythikum am Besten wirken. Angst die aktiviert und gleichzeitig lähmt. Gerade in fetalen Reifungsphasen ist die Wirkung von GABA exzitatorisch. Reifungsphasen, die eine Form von Ausgesetztsein und Hypersensibilität beinhalten und eine generalisierte Angst mit sich bringen können.
Generalisiert und unterschwellig, manchmal panikartig und unkontrollierbar tritt sie plötzlich in den Vordergrund, der depressiven Symptomatik. Hydras Kopf der Angst wächst aus dem geköpften Stumpf.
GABA, die Gammaaminobuttersäure als einfachste Fettsäure, die unangenehmen Geruch von Erbrochenem oder von ranziger Butter besitzt. Buttersäure die zum Schweißgeruch beiträgt und aus Glutamat in der Glia decarboxiliert werden kann. Die Amöben der Glia durchwachsen mütterlich des Gehirnes Form. Der Mensch empfindet den Geruch als negativ, die Stubenfliege dagegen als positiv, sowie das Geziefer alle Schreckbilder der Verwesung begehrenswert findet. Selten ist mir Gutes mächtig vorgekommen - Frieden der Verächter. Und sie schmieren und essen des Morgens ihre Butterbrote.

Verbindungen mit Halogeniden die dich schlafen lassen und hervortritt das Instabile des Seins und das geborgenheitsfördernde Versagen der nackten Diesseitigkeit. Und ein Schummer tritt durch den Körper durch das muskelrelaxierende Succinylcholin und die Wogen der Schummrigkeit fallen vom leinernen Laken des Krankenbetts wie ein spätmittelalterlicher Faltenwurf. Die Wellen der Draperie mit ihren Sulci und Gyri wellen dich in den Schlaf und die Geduld macht dich klüger.
Atme in Enge und Weite mit den Seufzern die Lüfte, während die Kontrollleuchten an den Maschinen blinken oder was und das Herzrythmusgeräusch verinnerlichen. Das Kardiogramm wacht über dir, auf Bildschirmen, dort am Pulse der Zeit, der Takt an der Schwelle zum Bewusstsein, wo allmählich dich die Narkose verlässt, an der Höhle des Hypnos, die der Lethe durchfließt. In diese Grotte tritt kein Licht und kein Laut und alles schläft in kimmerischer Finsternis. Ein Gebiet aus Nacht und Nebel, das Helios nie durchscheint. Und meine tiefe Menschenscheu macht mich blicklos, rückgezogen in der Geborgenheit des schützenden Baldachins. Es neigt sich der Nacht, unbeweglichster Stern und du schwebst im Schlaf, begleitet von den Hymnen am Gewölbe der Großhirnrinde. Allmählich wirst du wieder Ding unter Dingen und Körper unter Körpern und die Individualität keimt immer wieder auf, im Tagwerden im Tag. Das Ich streift sich wieder sanft über die Organik deiner linienhaften Kontur. Die Meteorologie der Grauheit nimmt aschenfarbig überhand und langsam kehrst du wieder zurück aus der Narkose, nichtssagend und nebelhaft, denn alle Worte fehlen. Das aus ferner Vorzeit versunkene, archaische ist gerade anfangs dominant, bis höhere Bewusstseinszustände einsetzen, die die Rationalität begründen und sprachliche Ausdrucksformen erlauben. Das graue Spektrum deiner Wahrnehmung gewinnt wieder an Farbe, sowie jedem sehfähigen Dasein das Eintauchen in die weltliche Farbigkeit erzwungen ist. Das Gleichgültige, Trostlose bleibt, das Tendenzlose und Irrelevante keimt auf, im Kontext des primordial Hellen und Dunklen, das jeder Farbigkeit vorausgeht. Grausichtigkeit und die Verfremdung des Sichtbaren, die eine tiefe Unbuntheit mit sich bringt, weicht allmählich aus der Wahrnehmung und gefestigt wird das Bewusstsein allmählich im Wiedererwachen der Farbigkeit. Die Erstheiten von Hell und Dunkel waren vorerst im ständigen konträren Streit miteinander. Das ewige Gegeneinander und die Kohabitation von Licht und Finsternis, von Schwarz und Weiß fand kein Ende. So verweiltest du im Zustand der Narkose und Parzellen an Lichtspuren blieben in der Dunkelwelt gefangen, im ständigen Streit der Fraktionen, bis du allmählich lichtstämmig wurdest und die Geburtlichkeit einsetzte. Empfindlich wie ein Neugeborenes kamst du zurück aus der Dunkelwelt, lichtempfindlich und hypersensibel aus der zeitlosen Ewigkeit. Furcht und Zittern erhärteten sich unterschwellig im feinfingrigen Lichte der harten Realität. Monochrom profilierten sich allmählich aus Weißem und Schwarzem Figuren und du kamst zurück aus der quasitemporalen Enklave der Propofolnarkose, halbschattengrau wie das Grau Gerhard Richters oder das schwere Bleigrau Anselm Kiefers. Der sachte Wellengang gibt sich leise und unterschwellig als themenlose Selbstpräsenz zu erkennen. Das unfokusierte Bewusstsein kommt wie Wellental und Wellenberg unterschwellig allmählich wieder zurück. Das Nichts der Bodenlosigkeit ist noch allzu präsent, doch die Wüste, die geschaffen wurde, blieb und überzieht alles. Die sandige Materialität zeitigt in uns das Gedächtnis.

Hab keine Angst, es sind nur die Vitalparameter, gezählt und gemessen in Tönen am Bildschirm über dir.
In der Konvulsion liegt die Heilung verborgen und die Stimulation und kurzfristige neuronale Übererregung des Gehirns verbessert die therapieressistente, schwer behandelbare Symptomatik.
Die Remission der depressiven Symptome trete glücklicherweise ein. Doch das Haupt der Hydra wacht über alles und der abgeschlagene Kopf bringt neue hervor. Vielleicht ist es die Angst, die in das Zentrum rückt, wenn andere Symptome schweigen.
Konvulsion, die eine Besserung der grimmigen Krankheit bewirkt, du liegst ihr zu Füßen, und die Verzweiflung zerreißt dir das Herz. Nasser, kalter Schmerz, wie heillos liegt er in der Depression verborgen. Tiefer als der Tag gedacht, wirkt der Schmerz gedächtnisprägend und charakterformend.
Und all die wiederkehrenden Rituale, Gedenktage, Feiern und Feste, die dem kollektiven Gedächtnis einen Rahmen geben, sind gekennzeichnet durch die Symbolik des Schmerzes und transportierten Leids. Eine Erinnerungskultur die bestehen kann muss eine Opferungskultur sein. Nur das Leid bewahrt vor Vergessenheit und jede Schmerzerfahrung intensiviert das kollektive Gedächtnis. Im Schmerz werden wir mit uns selbst konfrontiert, nicht nur mit dem Körper und unseren Empfindungen, sondern erfahren überhaupt erst, dass und in welcher Weise wir leibliche Wesen sind. Im Schmerz zeigt sich die fatale Seite des Objektseins. Er zeigt auf uns selbst und gleichzeitig entfremdet er uns von uns selbst, da wir uns niemals zum Schmerz bekennen wollen. Keiner war mir tröstlich im Schmerz. Lass nicht zu, dass der Schmerz endet, nur wenn ich ende. Und doch rinnt niemals in Tränen alleine die Trauer. Und die erlebten Schönheiten im Lichte kann dir niemand nehmen, außer du selber. Die Elektroden auf deiner Brust verkleben die Nacht mit dir. Die Haut der Nyx ist zu empfindlich um mit den Händen des Tags berührt zu werden und in der Nacht wurde das Wort zum Lichtstrahl. Palpitierend auf rosarotem Millimeterpapier finden sich die mehrkanaligen Kardiogramme wieder.
Die Stethoskope hängen wie Schmuck an den Eminenzen und lauschen den Verklang der Diastolen und Systolen, während sie blutige Bilder aus dem Labor betrachten, Kurven und Korrelationen. Schon alleine die Zahl ist frevel. Aus schattiger Durchleuchtung des Thorax ahnen sie noch mehr und ihre Diagnosen sind leider ohne Irrtum und nie ist man ganz geheilt. Vor meinen Augen liegen alle kryptischen Windungen des inneren Körperdunkel bloß, aber ich kann nicht feststellen ob sie verdorben oder heil sind. Ihre Gnosis ist genau und Pythias Worte treten ein, gelesen aus den sakrosankten Hepatoskopien. Und so weit das Nervensystem reicht, wollen wir den Schmerz vermeiden.
Sie schöpft ihre Prophezeihungen aus einem tranceartigen Bewusstseinszustand, der durch Gase aus einer Quelle entsteht. Prophezeihungen aus einem Nebel, aus Ausdünstungen der Erde, vorangetrieben durch eine Hypoxie. Die Armut an Sauerstoff, die einen Reichtum beschert. Die Müdigkeit die den Pessimismus akzentuiert. Und zyanotisch verfärbt sich dich Haut der Bewusstseinsgetrübten im Rausche der Sauerstoffarmut verminderter Vigilianz in tröstender Somnolenz, die Geborgenheit schenkt. Und Apollon wacht über dir, aber die Weissagungen werden zu Schwarzsagungen, die nur du glaubst aber andere nicht. Und Kassandras Rufen wird verkannt und schöngeredet, von Menschen mit mangelndem Empatievermögen. Und sie höhnen deinen Schmerz und schelten deine Klagen und verstehen deine Sprache nicht. Sie sind die ewig Blinden, die alles verkennen und nichts glauben. Sie missbrauchen die Stille und Dunkelheit mit Angst, von klein auf. In ihrer Menschendistanz erstarrt und verdüstert der Mensch und die Abstände zwischen den Menschen zehren von der Berührungsangst. Das Feuer der Gesellschaft greift rapide um sich, steckt unersättlich neue Menschen an. Es ist vielfach und zerstörend und erlischt. Krankheit ab ovo, die keine klare Sprache spricht, denn die gesunde Sprache die man spricht ist dominiert von einer unverschämten Vitalität. Die Sprache der Krankheit ist jedoch geprägt von einer tiefen Insuffizienz, sie greift nicht auf kommunikablen Erfahrungen zurück. Das Unerforschliche wird höchstens schweigend verwahrt. Die Sprache ist höchst labil, denn das Übel steckt versteckt tief im Inneren, das durch ihre Seichtheit nicht ergründet werden kann. Eingeweint bin ich im Fremdsein der Einsamkeit der lichterlohen Mittelmäßigkeit. Küsse aus Worten, die nur die Lippen verlassen und die ihren nicht berühren, obwohl sie tiefer wären, während ein Kuss auf die Lippen nur oberflächlich verblasst. Lies mir nicht die Diagnosen vor, ich werde zu etwas Eigenem kommen, eingewoben im tiefsten Weltgeschehen, doch ewig flüchtig eingewirkt wie der Silberschleim der Schneckenpfade auf goldbraunen Lärchenröhrlingen. Und jeder schlägt sich im Walde seine eigene Lichtung und die Vögel singen dazu Loblieder.
Apollons Strafe des Sehens von Unabwendbaren und die Gewissheit die niemals tröstet. Wahrheiten die unzumutbar sind und von anderen nicht verstanden werden, die nicht selbst davon betroffen sind. Und je erklärter alles Erklärbare ist, desto unerklärlicher ist das Unklärliche. Oh pythischer Gott, warum gabst du mir die Gewissheit in aller traurigen Klarheit und Zähnis zu sehen, die unabwendbar auf sich wartet. Das Verhängte muss geschehen.
Das Gefürchtete muss nahn. Du kannst wohl die Augen schließen, aber das Gefürchtete bleibt. Den Realismus gewähren lassen in stoischer Schicksalsergebenheit. Nur der Irrtum ist das Leben und das Wissen ist der Tod. Nimm mir wieder die traurige Klarheit von den Augen und lass mich weilen im Nebel der Unwissenheit, im Schummer des Trüben, wie der Wanderer im Nebelmeer, dem die Abgründe und der Wirklichkeitsabsolutismus verborgen bleiben. Man muss dem Leben zeitweilig fremd gegenüber stehen, um es in seiner Tiefe zu erfassen. Und die Kinder sagen dir die Wochentage auf, wie eine Litanei des Alltags, die du sogleich wieder vergisst. Kein Tag vergeht ohne unbekannten Weg und nichts hast du für die Menschheit beigetragen. Zukunft schenktest du mir als Gabe und nahmst mir gleichzeitig den glücklichen Augenblick im Hier und Jetzt. Schrecklich ist es der Wahrheit Sohn zu sein, im Dorfe wo alle ewig blind und der Sprache der Krankheit nicht mächtig sind, wo sie sogar den schwarz erglänzenden Vögeln alle ihre Augen ausstechen, sodass sie das himmelblaue Licht nur mehr atmen können. Und es nötigt dich immer mehr in die Eskapologie, ins Ausweichen Richtung Menschenleere. Ich bin nicht der Mund für ihre Ohren. Und die Gebete bestehen alleine im Lassen und lauschend komm ich in das Sehen, während ich für alle Wahrheit keine Form finde. Die Ebenen kommen mir durcheinander und die Linien scheinen zu fallen, im Dezisionismus ad infinitum.
Kommt es aus dem Kopf kleben sie Pflaster auf die Finger, während die Psychologen Gesäusel und Geschmeichel spenden und die erlauchtesten Psychiater ihren therapeutischen Pansch dazugeben, wenn sich der Jämmerling mit einem tonlosen, evokativen Ja an ihre Brust wirft. Und die Freudianer stochern hämisch und bohren süffisant in der Wunde, in den Schwaden des Lebens, um schlussendlich alles auf das Libido zurückzuführen. Und ihre Diagnosen stellen dein gesamtes Leben in Frage, denn sie wissen nicht was sie tun. Und die Zeit heilt eben nicht alle Wunden, sie lehrt nur Formen der Gewöhnung und des Vergessens in Bezug auf die pathologischen Abirrungen des Körpers. Lebenslanges Ausgezehrtsein, das nachweht, böenweise, Aufwallen im Tiefinneren, wie eine Festlichkeit mit falscher Teilnahme, die alles rächt, auch das Unrächbare, von dem man gar nichts weiß. So wiederhole immer wieder das selbe Heimliche, ohne es beim Namen zu nennen. Es soll bestehen, aber namenlos im fruchtbaren Kreis des Irrtums unter dem Himmel der Gnadensonne. Unversiegt ist der Schatz der Trauer. Er steht dir in den Augen und verkrustet sie wie das Wasser in den Salinen. Wir hören in uns hinein und wissen nicht welches Meeresrauschen wir hören. Ist es das neue Leben, das wir wollen, oder das in uns will. Es hat darauf verzichtet unecht und flächig, oberflächlich zu sein. Seine Merkmale sind Ursprünglichkeit, das Evidente der totalen Intuition auf ständiger Suche nach der hochgespannten Intensität eines sinnvollen Lebens. Und der wissenschaftliche Heroismus stellt sich als verzweifelter Versuch heraus, deinen Nihilismus zu stilisieren und ihm eine menschliche Komponente zu verleihen.