Wenn die Karneolen der untergehenden Sonne von den orangen Leuchten aus Natrium abgelöst werden, im feurig rotem Sonnenuntergang abgelebter Tage, im Geschwel der Industriegebiete und an den braungedunkelten Autobahnen, finden sich die Natriumlinien als beständiger Störfaktor in ihren Spektroskopien, wenn sie durch die kullernden Prismen der Traurigkeit in den Raum blicken um die Elemente der Sterne zu bestimmen.
Lichtverschmutzung des Regenbogens im Dasein niegewesener Nächte, als Zeichen, dass du immer nicht kamst in offener Nacht, vergeblicher Hoffnung in sternischer Sehnsucht des Weltalls. Und die Planeten wehen im Schwung der Ellipsen wiederkommend und vorüber. Die Wolke die den Stern verdeckte, der vorher noch war, verkörpert das große dunkle Nichtmehrsein der Welt in ausatmender Hinnahme aller Vergänglichkeit. Der Glaube an die Nächte und das Sehen der Sterne wirkt wie Nadelstiche der Injektion kosmischer Entfernungen, die jede Ontologie durchstechen und ihrer Makromentalität genüge tun. Sie leben in ihren Makrokosmen aus Großtuerei und zerstören das mikroskopisch Kleine. Das Interesse an den Randerscheinungen nächst der Nacht für Leere und Abwesenheit, die die Räume zwischen den Sternen, diese losen Lichter, verformen, zu Lücken und Hohlräumen, konstruiert durch meinem Kopf, kreiiert in meiner kleinen terrestrischen Figürlichkeit, wie ein Spiegel ohne Rahmen als letzte überlebende Sternzeichen. Auf der Suche nach Antiformen, die zwischen den Sternen in den Leerräumen klaffen, wie Wunder und Wunden, der Negativbilder die in den Zwischenräumen liegen, dem weltlich Starrem widersprechen und dadurch umso gefährdeter sind als die klaren Strukturen und Formen der Alltagswelt, die schreien und laut sind, wie aus tausend und einem Tag als Sucht des Tatsächlichen. In diesen Betrachtungen legt sich ein Stück Ewigkeit in meine Brust und die Himmel im Inneren nehmen zu, der Wolken wegen. Der Mond steht schon am Himmel, bis ihn die Nacht erschlägt. Der Blick schweift in das Dorf, wo alle Häuser schon kauern und Fremd ist, was deine Augen fragen, während du um Mitternacht den Boden der Tatsachen küsstest. Die feindlichen Häuser verkörpern die Kindheit als Todesursache und jeder hat sein Land und jeder hat seinen Schmerz, der von der Seinsverfehlung zehrt. Jeder hat sein Symptom, das aus der Verdrängung in den Vordergrund drängt und Dinge, die nichts bedeuten, fangen plötzlich an etwas zu bedeuten. Die Vergangenheit dringt in die Gegenwart ein und die retroaktive Kausalität bildet die Wunde akkumulierter Verdrängungen. Die Wunde, entstanden durch die Hervorbringung der Vergangenheit, unterwandert jegliche Vitalität und Lebenssubstanz. Und wenn man nicht gleich weg geht, so kann man irgendwann überhaupt nicht mehr weggehen und bleibt stecken im klaren Denken durch Münchhausens Morast, ihrer flachen Philosophismen. Geistesmenschen und Geisteskrankheiten, eine Kombination, die im bäuerlichen Mileau und im Kleinbürgertum notwendiger Weise auftreten muss. Die Alltäglichkeit in ihren Arbeits- und Feiertagswelten gibt ihnen die Rhythmik der Lebenswelt wieder, geborgen in der Zivilität und Domestikation, in der habitualisierten Technik und der Konzentration auf das Lebensdringliche, mit gleichzeitiger Einsparung von Aufmerksamkeit für Unwichtiges, das nur dein Leben hemmt und übersättigt. Man braucht das Leben nicht auszuspinnen und kann es auch gewähren lassen.
Die Nacht aus Traum und Tau die mir zeigt kein Ziel, im Schlaf der niemals geschlafen wird. Und weil die Sterne alles sind, bin ich ganz alleine. Und die Nacht wird immer genauer an des Himmels Wölbung voller Gleichmut, aus der ich trunken den letzten Neigerest des zinnernen Bechers leere, bis ich Nacht und Mond genug in mir habe. Und über dem Schwarm an Stunden hüllt der Nebel mich ein. Und alle Dinge fingen an zu bedeuten. Wenn du es nicht sehen kannst, dann blicke in die Nacht. Sieh wie die Nacht sich muldet und höhlt. Es ist als ob ich jedes Licht verlöre und alles wonach ich lange ist Angst. Und der Hundsstern leuchtet hell, damals als die Wölfe den Mond verschlangen. Und die Allbewohnbarkeit des Universums ist eine große Lüge. Das Leid machte mich erwachsen und jeder Verzicht macht sichtbar meinen Besitz. Jeder Nadelstich der Sterne atmet mit seinem Licht die Luft auf, in meiner beweisstarrenden Bastion und das Licht sammelt sich wie das rußige Dunkel und macht mich klein als wäre jedes Licht gelogen. Und das Licht hat plötzlich mein Ich verzehrt. Die Erde ist menschenmäßiger, das Universum menschenunmäßiger. Epidermis der Bilder, die wie der Firnis die Farben verschließt. Verschlossen in der Dunkelheit ernährtest du dich ein Leben lang vom Schwarz und vom Weiß. Das Oxymoron der vierundzwanzig Stunden, in denen Tag war und Nacht wird, in der letzten manichäischen Trennung von Licht und Dunkelheit, wurde zum Rhythmus deines Lebens und zur pessimistischen Verschmutzung deiner Augen, wenn du die Nächte zu Ende wälztest, um auf geerdeter Erde wiederzuerwachen, während das Stehen zu Liegen wurde, im Ultraviolett der bulimischen Sonne inmitten des zeittypischen Schwulstes. Die Kalendarisierung der Zeit ist in vollem Gange und das Bestreben wird erkennbar, all die periodischen Vorgaben der Natur abzubilden und einzuhalten. Die Jahreszeiten zeigen die Unterwerfung des Menschen unter Sonnenlauf, Mondphasen, Sternbildern und Wendepunkten auf, um die Zeitlichkeit bis ins tiefste ihres Wesens zu verinnerlichen und sich der Faktizität sakraler und imperialer Einhüllungen zu unterwerfen. Die Welt war schon da, als der Mensch erwachte und blieb auch da, wenn der Mensch einschlief. Kein Bewusstsein belehrt uns über Geburt und Tod unmittelbar. Wir erinnern uns nicht an den Anfang, den wir im Bewusstsein nahmen und können kein Ende erwarten, das wir im Bewusstsein erleben könnten. Nur intersubjektiv können wir uns ein Bild von der Geburt und dem Tod machen. Und so produziert sich jedes Bewusstsein seine Zeit selbst, die Natalität und Mortalität als rigorose Chronologie gebiert. Lang atmen wir die Nächte tief, mit dem dunklen, sanften Windhauch aus dem Landesinneren, während schwer sich die Wolken über den Bergen lagern, wie unsere Sorgen, die es nicht gibt, wie sie sagen. Wir halten die Zeit der Väter in unseren Händen und ihr übersterntes Gefürcht glänzt im Gezweig unserer Gedanken. Die Dämmerung treibt die morgentliche Landschaft voran und wir sehen die Sonne immer weiter und ferner aufgehen. Kalt und unzeitig der Mond. Ein Erdhauch aus der Vorwelt der Ahnen und deine Hände ergriffen träumerisch den Schlaf der Vergessenheit. Finsternis, wer hier lebt und wo bleibt Sonne und Wollen?
Residualnähe zur Erde während die gotischen Kathedralen ihre schmalen Hände betend in den Himmel halten und ihre Hallen dem Lärm günstig geneigt sind, deswegen die absolute Stille niemals erreicht wird und nur die Kirchen leise reden. Sursum corda, empor die Herzen, als Dogma ihrer Vorliebe zur Höhe und dem Himmel. Es ist so still, dass man das Schweigen hört. Die Einsamkeit schwieg euch nie, so seit auch ihr nicht still. Oh stilles Welterbringen im Übergewicht der Stille, in deinen aufs Äußerste, vollkommen leergeräumten Räumen, dem Gehirn alles entzogen. Der Kopf ist so schwer wie die Menschheit selbst und dein Wille ist der Wille zur Stille. Stille ist, wenn sich die Materie nicht bewegt und die Beharrlichkeit der Materie in den Vordergrund rückt. Stille ist Kälte, dort am absoluten Nullpunkt, wo sich die Materie nicht mehr reibt und die Zikaden der Atome verstummen, in der Verkrustung des Gefrorenen. Und Stille und Kälte sind eins, denn leise rieselt der Schnee und verkörpert die thermodynamische Akustik. Gehirnerstickung durch Schneewittchens Narkose ihrer Mädchenchirurgien und in der Blutbahn feine Embolusklumpen als Fremdkörper im Körper. Der Schrei verbrennt die Umgebung und am Anfang war der Schrei. Der Urknall war Hitze und Schrei zu gleich und das Leben beginnt mit einem Schrei, der die Lebenshitze aufflammen lässt und Materie bewegt. Sie sammeln humanes Choriongonadotropin wie Glückselexier in ihren Fläschchen. Und das Glas verrät den Inhalt. Verdankt man die Geburt dem Menschen oder der Natur? Und am Anfang war der Schrei und der Ursprung namenloser Tränen, verkommen zum längsten Schmerz, damals, als uns die Kinder allmählich verdrängten. Das Aufflammen der Luft, die der Schrei imprägniert, wie beim existentiellen Schrei Edmunds Munch, durch die Sonne betrogen, sie scheint nicht mehr. Sie scheint nie mehr. Ekpyrosis, der Weltenbrand, der die psychisch Kranken versengt und in die Enge treibt. Ingeborg Bachmanns Schrei, der sie verbrennen lies im Krankenhaus, da ihre medikamentöse Therapie chiffriert blieb, dort auf der anderen Seite der Stimme, die sich euch abkehrt und nicht mehr klingt. Hyperthermie in den tiefen Strukturen des Hypothalamus, zerrüttet im Schmerz der Enzugssymptome. Selbst Immolation in den Tiefen des Gehirns, erglimmend durch den Kataklysmus des Augusts. Und sie verbrannte zweifach und jede Krankheit ist so dunkel wie das Leben selbst, wirr von überreichlichem Schlaf. Schmal zerstoßenes Glas aus deinen Tränen an die Brandstätte gelegt deiner Sommer, eine Aschespur. Vielzu leise war unsere Rede, ein Feuer gefallen zur Nacht. Das Feuer ernährt sich immerzu vom Externen und kann nicht alleine aus sich selbst heraus brennen. Es verzehrt Umliegendes und verwandelt die Ausgangsstoffe zu neuen kathartischen Aggregaten. Das ewige Feuer Zarathustras brennt immernoch als Vermächtnis längst vergangener Zeiten, als die Trickstergestalten aller Mythen den Göttern das Feuer entwendet haben. So sammle den Funkenflug mit deinen Händen ein und berühre achtsam die Zacken des Blitzes des Zeus. Den Abend färbte der Regen, der uns das Fallen lehrt und die ausgewitterten Tropfen schmeckten wie verbrannte Erde. Mein unendliches Caravaggiolicht, mein glanzloses, an die Ränder unserer Leben geschrieben, blendest du die Kinder wie damals im August, der sich bis in den Winter zog, durchglüht von der Sonne des Mittags. Wäre das Immunsystem so defizitär wie das psychische System, so wäre man dauerhaft krank. Doch beeinflusst die psychische Verfassung auch indirekt das Immunsystem und bringt somatische Krankheiten zutage, weswegen man tatsächlich andauernd krank ist. Neuropeptide, die an den Immunzellen andocken und die Makrophagen beeinflussen und Antidepressiva, die besser wirken als ein Antibiotikum und Antibiotika, die wie Antidepressiva wirken, in der Supression der Interleukine. Und so winden sich die Krankheitssymptome und treten im doppelten Sinn zutage, wie das Haupt des Janus, dem Gott von Anfang und Ende im siamesischen Geflecht von Psyche und Soma. Und jede Existenz ist ein Milderungsgrund, jede Existenz eine Kompensation, zeitlebens. Und da dir jede Geistesnaivität verwehrt ist, so ist dir auch jede Körpernaivität verwehrt und alles wird anankastisch ernst, im Erkennen ohne Handeln zu können. In dir zittert das erwollte Bedürfnis zu fliehn nach einem fernen Irgendwo, wo du am Aufgang des Vormorgens blass wurdest nach geleisteter Nacht. Und immer geht einer davon, schaut nicht zurück, kein Winken folgt ihm, nur die Finsternis redet ihm nach. Ich hab in meinen Lungen die unaufhörliche Ferne und singe Strophen aus nichts als Wind. Ihr lerntet zu Leben und ich zu schweben. Depression als Gewohnheit, Unglück als Gewohnheit. Fernab und vollstes Unverständnis, diejenigen, die in ihr Leben beben. Du bemerkst alles, sie bemerken nichts. Und du lerntest alle Länder zu flüchten, denn das Land ist zu allem bereit. Das Hiersein ist schon viel und ich kompliziere und verrücke immer mehr. Die große Einsamkeit beginnt und die Tage werden taub. Du trägst die Ferne auf den Schultern, während deine überalten Schritte unbemerkt vertropften. Wenn man alleine ist verspürt man das Bedürfnis zu reden, wenn man in Gesellschaft ist, das zu schweigen. Die Anteilnahme an der Welt nimmt ständig ab, die Menschen interessieren mich nicht mehr und auch nicht die Natur. Die Beanspruchung der Menschheit im ganzen vermeidest du immer mehr. Die Welt neigt sich vermehrt zu Alter und Vergehen. Verheiße mir die Fernen ohne Maß und ohne Ziel, denn die Heimat ist seit langem nur mehr ein Gefühl. Die Welt setzt sich immer mehr aus Hässlichkeiten zusammen. Dörfer, wie will ich noch leben? In der Ferne weiß ich endlos rinnender Himmel Glanz. Mit hellen Augen redete ich, ich stand und am Rücken das Dorf. Und alles Leben wird gelebt. Sie segnen dich wie tot. Ich bin so tief, dass ich kein Ende sehe und alles wurde Nähe und alle Nähe zu Stein. Ich werde kommen vom Gerede der Gesellschaft müde, werde stehen auf den Hängen, hören nach einem Ruf und den Ton suchen im zitternden Mund und sagen: es ist ganz leicht. Das vertiefte Blut pocht in meinen Schläfen, auf denen Irrsinn fällt.
Lass uns schlafen und hören nicht die Sterne und alle Stimmen im Finsteren, nur das Blut, wie es fällt und zurücksinkt mit rotgeränderten, schwärzlichen Blättern unter das Herz. Luftleeres Blut der Venen das wie Sinn im Körper zirkuliert und auf die erneute Sättigung wartet, zentripetal strömend Richtung Herz, entgegen der Gravitation in den unteren Extremitäten, richtungsweisend durch die Venenklappen, die den Rückfluss verhindern, wie Öl im Wasser nach oben steigend. Sauerstoff, Süßstoff.
Blau schimmernd, subkutan. Blaublut wie der Saft der Heidelbeeren, verschmiert auf ihren Lippen, wie das Methadon der Großstädter. Dunkel der Schwäne Ruf, eine Feder weiß, fällt auf dich zu. Schreibe mir Briefe mit Beerenblut, die tiefer sind als Tinte. Schreibe deinen Namen an den Himmel aus Feuer, in das Schweigen des heißesten Tages. Und aus unzähligen Nachrichten an nur einem Tag, wurde eine einzige Nachricht an unzähligen Tagen. Du kommst uns hell zu machen, doch die Dämmerung hält mir milder bereit die Welt. Der Tag zerdehnt sich und dauert alles was er kann und entgegen steht dein Vermeidungsakt, als Aufstand der sekundären Welt eines einzig großen defizitären Jetztzustands. Die Jahre zerren uns hinaus und zittern in der dumpfigen Zeit. Und die Zeit erklärt, was wir nicht erklären können. Erzähle mir von den alten Mythen und Legenden, die nur in der Ferne ihren Mythos beibehalten. Nur in der Ferne bleibt der Mythos unverständlich und deswegen umso mythischer. Je näher er sich dem Ursprung nähert, dem er entsprungen ist, desto verständlicher und weniger mythisch wird er. Mythen leben von der örtlichen und zeitlichen Ferne und der ständigen Bedrohung in Vergessenheit zu geraten. Und ich töne darüber hinaus und die Klage ist wenn schon, ein Vorwurf gegen euch, von denen ich keinen einzigen kenne. Oh aufgelehnte Welt voll Weigerungen, jedes mal wenn ein Nein gesagt wird, stirbt irgendwo ein Muss. Und tief ist die Kluft aller Kann- und Musszeiten. Das Leben hat keinen Sinn mehr, aber unzählige Sinne. Und jede Frage, die sie stellen ist eine Falle, so wie jede Antwort eine Falle ist. Und die wichtigsten Fragen werden nicht gestellt. Die Glocken läuten Sehnsucht nach tief sehnendem Erhörenwollen und es fallen die Stunden. Sie schlagen einmal, einmal, einmal, aber ich zählte zu spät. Das ist der Klang, der meine Tage ist, zu kündigen Morgens, Mittags und Abends. Ich bin, der keiner war. Im Abendgeleucht, nur mehr vergängliche Mühen aus Staub und dein Rückruf menschlicher Voreiligkeit. Es ist der Klang der klar verlangt zwischen den Tagen und Nächten in denen die Schwarzschwestern in den Klöstern leben. Die Gräber erzählen derweil vom Leben und jagten sie wieder zurück in die Heiligkeit. Die Krypta des Mundes, in denen die Sprachen fließen, verkünden die Heiligkeit ihrer Selbst. Es ging das Gerede, wie Wasser gleich, doch du schweigst, doch du schweigst immer. Dein Schweigen wurde fehlgedeutet. Derweil treibt sie das psychotische Jerusalemsyndrom in die heilige Stadt, wo sie in ihrer vermeindlichen Identifikation mit biblischen Figuren leben, um vehement ihre Heiligkeit zu erreichen. Sie waren von sich selbst überzeugt Heilige zu sein, denn alles Heilige ist psychotisch. Du wolltest mich führen in tiefstes Grün, in den Wäldern wo die Heiligen in Bäumen leben und die kahlen Äste den Boden übergittern. Hör mich gehen, du bleibst. Und umso weiter du in die Natur drangst desto mehr stelltest du Fragen, die nicht beantwortet werden können. Der Vogel am Himmel, ein schwankendes Zeichen dem Himmel alt. Das Abendgrün im Abendrot sättigt saftig den vollendeten Tag und im Herbst dann, das Gelbwerden und welken der Blätter, das das Chlorophyll der grünen Säurigkeit verdrängt, als herrsche plötzlich ein großes Waldsterben in den Alltagen und Falltagen. Das Grün verängstigte sich im Gewicht der Bäume, im schwerwerdenden Leben, nach dem wollenden Grasdrang des Frühlings mit seinen Blühgestalten, während die Wanderer bereits in ihre Wege stürzten. Wie Weinen ist eure Schönheit, Pfade der Heimat, es schritten meine Jahre euch ab. Beschleift in der Acht der Unendlichkeit, weilt die Zeit in den Wind gebaut, aus Mauern zweifelhaften Lichts. Sehet den Herbst der Erde, gelb geflammte Wälder an den Hängen deiner Heimat, viel weiter als sie das Auge halten kann, angstvoll hier am Land zu ertrinken. Schleimige Wanderperlen im feuchten Gras hinter den Bäumen die den Wind entgegen wachsen, dort wo man den Wald noch in Jahrhunderten zählt. Angestreuter Windbruch am Saume von Wiese und Wald, den die Köhler sammeln. Der Himmel findet die Nadeln der Fichte und hebt sie auf. Wind, so falle herab, mit den Vögeln fliegst du. Er zieht eine Spur in den staubigen Weg, im Versinken der Landschaft am Nachtrand. Ich lehn mich ins Licht, das die Berge befällt, ich war nur Schatten umringt vom fallenden rötlichen Licht. Das Gras und die Erde nehmen mich an, eine Spur Tod, einen Schneckenpfad lang. Volk der schwarzen Wälder und schwer andringender Flüsse, ich bleibe einsam. Und wenn es Morgen wird, feucht, liege ich noch dort und atme noch, auch wenn ich vergangen bin in der Zeitlichkeit aller Jahreszeiten. Eine Reise in die Vergeblichkeit, als würde man die Gegenwart nicht lieben, wenn sich die Fülle der vollzähligen Zeit der Zukunft uns entgegen drängt. Du denkst du hast Zeit, aber die Zeit hat dich. Und so branntest du aus in all den Alltagen in der Enge der Zeit. Perlen - einzelne Tropfen im großen Meer, das wie die große Sintflut über das Land lag, um all das Böse im Menschen zu überdecken. So gehe und hole mir meine Tränen aus der Tiefe der klaren Flut. Traumata, erhärtet im kollektiven Unbewussten, dem großen, phänomenalen Gedächtnis, dort wo es nichts zu denken gibt und das durch und durch die Anomie der Gesellschaft abstrahiert. Das große Diluvium als zweite Genesis, um die Lasterhaftigkeit des Menschen zu tilgen, als eine zweite Chance, die den Seefahrern der Arche zugestanden wurde. Weit über den Regen farbenstrahlend aus Nebeln der Bogen und Frieden ist uns versprochen. Kaum findet der Bogen genug Platz in den Tälern der Traurigkeit. Zeichen, Farben, es ist nur ein Spiel, doch ich bin bedenklich, es möchte nicht enden gerecht. Und alles fluide und flüssige wird zur vollkommenen Kugel, als Endziel aller Naturkräfte, durch bloße Destruktion aller Abweichungen, aus äußerster Gestaltlosigkeit. Und in den Mündern der Muschel, die erhärtete Urzeit, die überdauernd das Zeitalter des Meeres prophezeit, das allen menschlichen Unrat bisweilen gut überdeckte, als Rache und Einsicht der Götter, gegen ihre fehlerhafte Schöpfung. Gedächtnissteine, die die großen Traumata der Menschheit verinnerlichen. Perlmuttschichten umschließen den Eindringling als Wachstumskeim der Ablagerungen akkumuliert. Dein Breitenwachstum ist nur als Kugel optimal, ansonsten wachsen die Menschen in die Höhe und werden niemals zur Kugel gelangen. Und wachsen heißt auch altern, sie die sie andauernd in Bewegung sein müssen und ins Leben strömen. Bewegung, das bloße Vorstadium der Ruhe, das Provisorische in Richtung auf den Zustand der Stille und der Befriedigung an der Form hin. Und Ruhe und Endgestalt wollen immerzu das Kugelförmige als energetisch günstigsten Zustand. Die Gestalt des Tropfens im Wasser wird im Isomorphismus zur Perle, sobald das Wasser zu stehen beginnt.
Und so sehen sie sich in den spiegelnden Perlmuttspiegeln der Muscheln und werden seitdem die Spaltung von Innen- und Außenwelt nicht mehr los. Ein dialektischer Prozess der Trennungen von dem was man ist und nicht ist, um die genaue Identifikation des Ichs zu erlangen. Doch dem konstituierenden Icherlebnis steht jäh ein Phantasma entgegen, indem das Ich seinen Zusammenhalt verlieren kann und sich in der Dispersion der Körperteile aufzulösen beginnt. Die Desintegration als Phantasma des zerstückelten Körpers beginnt und mündet in die psychotische Regression. Der Spiegel hat die menschliche Seele vergiftet und wurde Narziss zum Verhängnis.
Die klare Quelle verschmutzte sogleich, als er begann daraus zu trinken, wo in prismatischer Deutlichkeit, der Hell-Dunkel-Grenze und ihrer Zufälligkeit der Reflexe der Silberfisch stand, wie eine schwarze Flamme im sich aufhebenden Medium, als Vermächtnis der Flussfischer. Ein Fisch schwimmt durch die alten Täler und der Hahn krähte den Wurm wach. Heiße willkommen die Fremden. Du wirst ein Fremder sein, bald. Ich ging um Stimmen in der Welt zu finden, doch nie mehr nahte, da ich rief, das Alte. Du bist alt zu Weinen, doch aus der Zeit fährt er und hats nicht weit. Du warst mir einmal eine Welt, wenn nichts sonst war. Verwurzelung spürend, aber deren nicht mächtig, durchbrochen das feine Rhizom der Heimat, als alle Wälder einstürzten. So müssen wir schwinden, der wir entstammen, der Erde und dem bergenden Schoß im Bangnis der Verlassenheit. Rufe über die Heimat den nie benannten Schmerz, bis wortlos aus den Tagen das Leben wiederkehrt und Sinn wie blauer Rauch gegen Himmel steigt. Flüsse des Sinns werden wir sein im wehenden Jahr, auf dem Quellgrund lauschend und sprudelnd am Boden der Steingutscherben. Und sie sind immernoch auf der Suche nach den fruchtbaren Quellen des Nils, in denen sich die Gesichter ägyptischer Ackerbauern spiegeln, an den schlickenden Ufern der gestorbenen Mythen im fruchtbaren Grün wie aus Nebeln, an den bitteren Ufern des Papyrus, neben dem gilbenden Sand der Unfrucht. Sie beten an Osiris, dem Gott des Schwemmlands und hoffen auf fruchtbaren Boden. Doch Seth zerstückelte ihn und verteilte ihn über das ganze Land. Sein Ich fragmentierte und brachte die Psychose über die Welt. Isis schaffte es jedoch Osiris wieder zusammenzusetzen. Die Synthese glückte und die Ichkonsolidierung wurde wieder hergestellt. Die Kompensation der drohenden Identitätsdiffusion wurde nochmals aufgehalten. Ins baumlose Schwemmland bin ich gegangen, schattenlos, traumlos mit den Schritten der Schnitter. Ihre Opferstätten glänzten vom Fett, doch alle Götter waren schon tot. Die Spiegelung der Quelle zeigte keinen Himmel, sondern nur ihr Gesicht. Der Spiegel, der karikiert die selbstinduzierten Verunstaltungen und plötzlich wurden alle Spiegel durch Bildschirme ersetzt und die Propriozeption und Tiefensensibilität ging damit verloren und wurde flach wie die Flachheit der Pixel. Inklusion des Fremdkörpers in der Muschel und gleichzeitige Abstoßung wie Makrophagen, Perlen als Zeichen ihres überladenen Barocks in den Muscheln Tritons. Inklusion und Exklusion als Dogma der Zellwand, die Innen und Außen trennt, so wie es alle Wände tun. Das Ich und das Andere ballen sich daran und die Ichkonstitution beginnt dort im Stillen des Energieaufwands an den Niemandsländern der Membranen. Die Erhaltung des Ichs ist ein gieriges Trachten nach Energie, geraubt von der Umgebung um das Ich am Leben zu erhalten. Ein ständiges Hungern nach Leben, ein ständiger Aufwand, der fundamental das Leiden in das Leben einfließen lässt, mit dem gleichzeitigem Willen zum Dasein, der uns das unumstößliche Ankämpfen gegen des Todes ein ganzes Leben lang begleitet. Und so stehst du in zäher Viskosität im allmählichen verbernsteinern und vergilben deiner Selbst, zu Klumpen in der Reuse der Zeit.
Hypertrophische Maxime bis hin zur Allmächtigkeit, infolge vermehrter Beanspruchung, die den Wachstumsstimulus bewirkt, in der dumpfen Repetition von Reizen oder der Kompensation von Verlegenheiten, als Kampf gegen den Widerstand. Betend an den Gott Anabol, dass sie durch ihre Hypertrophien erstarken, wie Riese Goliath oder Polyphem, der die Sehschwäche durch Körperkraft wettzumachen versucht und sich seit Odysseus Blendung fernab der Menschen nur mehr mit Zyklopensteinen abfindet. Steine, die Stumm sind und nicht verletzen. Nie erblickst du mich da, wo ich dich sehe. Und ich erblicke immer das, was ich nicht sehen möchte, im Verhältnis der Undurchdringlichkeit der Objekte, die nur deswegen im schwarzen Pupill des Augenlichts bestehen, weil sie nicht durchdrungen werden können. Ansonsten wären sie unsichtbar, im Sehstrahl des Auges, das gierig die Außenwelt ergreift und das präpotente Zeitalter des Realismus verkündet, während es eine riesige Kluft in die Welt reißt, in die Häuserschlucht der schäbigen Sozietät. Sie haben Angst vor dem Unsichtbaren, ich aber gerade vor dem Sichtbaren, das schonungslos all das offenbart, wovor ich mich fürchte. Schütze mich vor dem Blick der Anderen und ihrer gewaltsamen Macht des Auges, oh Hirte Polyphem. Sie sind leer und versuchen durch ihren Blick zumindest etwas zu erlangen. Man sieht mich und ich werde von ihrem Sein gewaltsam getroffen, dem ich nicht anheim fallen möchte, mit ihrem überbelichteten Schlag des Bewusstseins, das mich schonungslos entdeckt in meinem Seinsversteck. Mein Erblicktsein zwingt mich für mein Dasein zu rechtfertigen und Ja zu sagen zu all dem, was ich verschmähe und woran ich nicht teilhaben möchte. Mein Sein soll ich nach draußen halten, ohne irgendwelchen Schutz, preisgegeben ihrer Allsichtsperspektive, sie die sie ihr Leben in all seinen Äußerungen sichtbar tragen. Und warum schweigst du? Und warum schweigst du immer? Dein Schweigen wurde fehlgedeutet. Und aus zerstörten Kindern werden zerstörte Erwachsene. Nur Metapher will ich bleiben in ihrer Bildlichkeit von mir, nicht integrierbar in ihren Sprachen, die nur Fluchen können, in gewaltsam scharfen Zischlauten. Ich Fremdling kam daher, unglücklich hieß er. Er hatte hundert Namen und jeder konnte ihn rufen. Doch begraben waren meine Flügel. Ich geb dir einen Tropfen Regen aus dem Land wo keiner weint. Fremd waren deine Stimmen, die ich mit meinem fremden Ohr erhörte. Und jedes Loblied tönt der Klage gleich. Ein Echo aus der Einsamkeit.
Ihre Megalomanien des Hydraprinzips, die Kraft durch Kraft entstehen lassen, Gleiches durch Gleiches, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Protein um Protein, Aktin und Myosin, das körperliche Übersteigend in ihren Astralkörpern. Nur auf das Soma bedacht lebten sie losgekoppelt in psychischer Ersparnis. Anabolika, die das zentrale Nervensystem ignorieren aber trotzdem eine Kompensation psychischer Komponenten darstellen. Und die Impotenz wird zur Omnipotenz. Groß gegen klein. Und die dauerhafte Neigung zu anthropozentrischen Vorurteilen. Das Energieniveau wird akkumuliert im ständigen Kampf gegen die Entropie. Angereichert durch die Proteine, das Fett und der Kohlehydrate nehmen sie die Energie aus der Umgebung. Energiekrise und die Energie der Krise. Der Schnittpunkt zwischen Soma und Psyche bleibt dennoch in einer komplizierten Wechselwirkung bestehen. Und psychische Pathologien veräußern sich auch in somatischen Beschwerden. Die Krankheit windet sich und kennt viele Gesichter und die Diagnose wurde düster. Sie findet jegliche Form der Verkörperung und lebt selbst im Soma weiter. Und wie das Haupt der Hydra. Und wie das Haupt der Hydra. Doch opfere lieber das Soma, das eine klare Sprache spricht und deswegen besser behandelt werden kann. Nur somatisch kannst du auf eine Heilungsmethode hoffen. So schenke mir ein den göttlichen Saft voll Soma. Hydra, immernoch wütend in den Gewässern von Lerna, im Flusse des Heraklits, in den selbigen man nicht zweimal springen kann, aber immer wieder ans selbe Ufer zurückkehrt, auch wenn man sich treiben lässt, durchflossen durch den Jetztpunkt der Zeit. Und alles Neue beruht auf der Vergessenheit des schon Dagewesenen. Die ewige Wiederkunft des Gleichen und der menschlichen Torheiten. Treibgut will ich sein im Flusse des Heraklit, doch alles Unterflächliche zieht mich in die Tiefe, aus der ich fortwährend schöpfen muss. Nur das Leichtgewichtige schafft es bis zum Unterlauf des Flusses, Schwerer Sinkstoff geht sogleich am submarinen Flussgrund verloren. Und sie schritten inzwischen lachend und ohne Angst über die Tiefe hinweg. Vor Zeiten, sagt man, umglänzte hundertschwärmig die Elritze den Bach und silbern schwand er allmählich verblassend wie ein Lied aus alten Tagen. Der dem Strom folgt wird verdursten, redend im Regen das Ufer hinab, dort unten im Schilf stand bewegungslos der Hecht. Der Fisch stürzt mit eigenem Glanz über die Tiefe. Und der Fluss schweigt und die Erlenbestände mit schwarzerstarrten Stümpfen, schwärzlich getürmt und mit zerbrochnem Zweigwerk, treten zurück bis an den Rand der Ebene bis an den Fuß der sagenbehüteten Berge, wo sich die Fichten hinauf mühen. Endlos darüber ist dann der Himmel und keine Wolke nennt ihn. Endlosigkeit und Traurigkeit würgt in den Hälsen und es muss der Mut das Dunkel erschlagen, um am wolkenlosen Himmel die Sonne zu sehen. Ein Fremder, dem die Berge noch nicht den Blick betäubten, der Himmel noch nicht ins Wortlose fiel und die sich gerade deswegen gleich beheimatet fühlen. Ist dir die Erde nicht genug, die dir ungezählten Raum gebietet. Raum zum Glück wie zum Unglück, reichlich. Und ich würde gerne die Tage lieben, weil ich will, in präverbaler Weltvergnügdheit, wie in der frühen Kindheit, in frühkindlicher Fehlsichtigkeit, motorischer Unbeholfenheit und sensorischer Entfeinerung, geborgen in einer großen Tatsachenverlorenheit. Ein Desiderat das im fortgeschrittenen Leben uneingelöst bleiben muss. Und Narrativ und Narrentief - während sie sich ihre Geschichten erzählen, die gewesen sind. Und Wesen und Existenz fallen immer weiter auseinander und die Anamnesis bleibt leer. Dein Leben bleibt unangetastet von den Kräften und braucht nichts, um zu bleiben, was es ist. Die Kunst ist es als Ausgestoßener, trotz einer nicht mehr lebensweltlichen Wirklichkeit, leben zu können, denn die Wirklichkeit will sich nicht mehr von selbst verstehen lassen. Das was fortbesteht treibt uns immer weiter von den Gründen fort. Heute ist das Morgen von Gestern.