I.

Steh abseits in Schatten,
werft sie nur weiter
weit hinein in meine letzten Schlupfwinkel,
entweiht die Stätte der Heilung, die nie heilte,
seht euch ruhig satt, –
gelobt sei die Stimme, die nicht mehr singt,
die Wunde, die euch nicht ins Herz welkt

Der schräge Himmel, dunkel durchtränkt;
die lichtüberfluteten
Oasen der Ruhe, Orte der Kindheit
Randgebiet, geliebtes –
wie die Libellen, lichtleicht;
gefärbt – gewesen.
Im Zeitzenit sündenschwer
der Parallelschmerz

II.

Zerstreuter Titane, die letze Träne
galt dem letztgeborenen Bruder, ewig Kind,
nur du alterst
und vergisst wie man weint
und ich das verdammte verzeihen

Wie mir Alabaster bleibt
so gilt auch dir Granit.

Du, Namenloser, antworte mir nur nie –
vom hohen Turm aus
reicht mein Lied
niemals wieder bis zu dir; es rührt dich wenig, mich schmerzt es mehr.

In wessen Traum aber
hat wider allem,
deine Wahrheit Wert?

Weltenferner, hast du mich jemals je gewärmt?
Ich wünsche mich wund daran.
Verwünscht sei das Vielfühlen, das Zweifelzittern;
als könnte die Kälte trügen.

III.

Wo ist es, dein Land,
mit den kahlen Klippen,
die du erklimmen willst?
Nicht weit vielleicht, wiege ich mich
auf verwandten Kanten in den Schlaf.

Sage mir, war ich dir oder dem Abgrund nahe,
als ich dir die Lügen
von den fernen Lippen las?

Und wieder, antworte mir nie –

Alabasterglasfaserseele
Granitsteinschwere

So schweige mit mir
über uns
still und dröhnend wie alle Meere,
in müder Übereinkunft