I.
Alles von Außen
schlägt weite Schneisen
ins Innere hinein.
Wo es mir weh tut, fragst du?
«Wie ein Buch, das niemand lesen wollte,
wie eine Sprache, die niemand mehr zu sprechen weiß, weil sie nie gesprochen werden konnte,
wie eine Schrift, die in ihrer Symbolik unverstanden untergehen musste.»
So hast du niemals Einsicht
in die parallele Schmerzempfindung:
die Welt in Kollision mit der Wunde.
Ich schweige dir laut entgegen
und schweife ab;
ist es noch früh oder schon spät?
Es erschließt sich mir duch Verzögerungen, bin zeitfern und schreibe ganze Seiten damit leer;
der Tag – quer
im Licht des Abends
die Nacht – Relikt
verkohlter Sternenschwaden
II.
Gedankengeist des Versäumten
sucht mich heim,
und die Wünsche außerhalb des Wollens
und das unbewusst Gewünschte innerhalb
des Bereichs der Möglichkeit verschollen;
Reduziertes Erleben im Geträumten
–abseitsallein
Im nächsten Winter vielleicht,
der sich in den feinen Rissen auf den Lippen
abzeichnet,
sich filigran über den Flügelstaub des Nachtfalters legt;
der Wintergeborenen erwartet aufs Neue
wieder nur Ungeborgenheit,
die sich in stummer, weißer Entfaltung geduldig
durch ihre Sinne schleicht
Die zweite angebrochene Dekade,
wie zart sich die Grobheit über Jahre duch jede Geste offenbarte,
die unausgleichbare Asymmetrie,
die unnachahmare Dysphorie,
schließlich: das Gläserne –
es diente mir selten oder nie;
und nichts was ich dazu sage, kann deutlich genug sein,
so wird deutbar bedeutungsfern alles was ich bin im Kern verschlossen bleiben
III.
Die zu Fall gebrachte Akteurin eines zugefallenen Lebens, – lebensmüde;
verlegen resigniert
die Transparenz verschwiegen
Das Simulierte coexistiert
neben dem einen wahren Schmerz
immer weiter, tiefer, leiser,
und mein zweites Herz pocht.
Indifferenz trifft
auf verborgene, in sich verlorener Irideszenz