Die schmerzende Stirn an den kühlen Himmelskanten gelehnt,
die Gestirne stoben auseinander aber ragen
in die Gedanken;
der unsaubere Schnitt, der trennt:
Jeder blutet für sich, ernst und ehrlich;
weder Kind, noch König
– wer also litt?
An den Perlmutt-Ufern entlang,
mit gesenktem Kopf überm Fluss
der fadenscheinigen Fische,
ihre Blässe verfärbt von der Blutblüte,
die purpurn zum Meer hin strömt;
die letzte Träne perlt ab,
schwer und steinern,
als hätte es diese Traurigkeit nie gegeben
Meilenweite Ebenen,
selbst die Nähe zur Distanz wird erträglich
und der Blutende flüstert sich frei,
als das Wort im Wind aufhört zu tönen
verklingt sein verhaltenes Singen
zu silberseidener Sehnsucht, die man leise schimmern hört
Die Sonne geht unter,
das mondene Zeichen wird sichtbar
auf dem Handrücken,
selbst die Knöchel ziert es noch,
weder sanft, noch schön
– wer also sieht es?
Sind Jahrhunderte schon vergangen
oder erst der Einbruch der Nacht?
Ich weiß es nicht und wusste es nie.
Habe ich dich mehrere Leben lang gekannt,
oder träumte ich aus meinem einen Leben
alle anderen, in denen es dich nie gab?
Vergaß ich deinen Namen nur,
oder legte ich mir aus sinnleeren Silben
deine goldgelbfarbenen Lettern zurecht?
Jede variable Variante schmerzt.
Ich spürte nichts oder spüre alles;
so soll es sein,
so mögest du mir fern bleiben,
ich will es wohl ertragen
– wunschlos unglücklich –
dich in mich hinein zu schweigen