Ich verschweige
alles Schlechte und alles Gute,
den Tag schweige ich voll,
bis der Laut im Mund vollkommen verklingt
im inneren Echo;
die Leere, die mich erst vervollständigt.
Die Nacht wölbt sich herab
und ich trage ihre Sternbrocken aufrecht
über meine Schulterbögen,
brechen sollen sie mir dabei –
Ich breche aus
Ich breche ein
Monolith,
meine Hände will ich an dir zerschlagen,
weil ich nichts mehr halten will.
Monotonie,
in Endlosschleifen zerschliffenes Gehirn,
weil ich nichts mehr fühlen kann.
Ich breche ein
Ich breche aus
Was soll nur aus mir werden
Was soll mit mir geschehen
Soll ich werden?
Ich, gewesen?
Geschehen nur.
Das Leben maßt sich mir an
und eure zerschmetterte Liebe, die mich barg
hält mich immer noch bang,
um eurer Willen will ich weinen,
sanft sterbe ich daran auf meine Weise.
Und alles das, was ihr verloren habt –– Eures;
Oh meines, zergehe, zerreisse, zerfalle doch!
Ich vergebe mir nie, nie;
zugrunde mit mir.
Nahe den kristallsilbernen Flüssen
zerfließt mein Blut sich rein,
vergilben meine Augen zu Tropfsteinen
und das Schilf durchstreife ich bei Mondlicht
und ins Moos, müde, bette ich mich
und meinen entweltlichten Körper:
Ich bin Blatt, ich bin Blüte
ich war weit, Wind und alt;
still wurde ich, unsagbar still,
unstillbar und äonenalt.
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Max Beckmann, Café (Hotel de l’Europe) |