Ich sehe die Jahre vor mir,
dunkel wie Dekaden
muten sie mir zu
…und ist Ebbe
so wandle ich über schwarzem Sand mit Kleidern aus schweren Leinen
…und ist Flut
so tauche ich tiefer zum Grund hinab mit letzter Kraft
Ich habe keinen Blick mehr
– silbern tropft die Iris aus
in die Flüsse, die nirgendwo entspringen
und niemals mehr irgendwo münden
Der Himmel, wie wässrige Milch;
malst du mir einen neuen Horizont
mit deinen Farben, Maler, der du mir so nah bist?
Störe dich nicht an meiner Achromasie,
«erzähle mir in deinen Worten
vom gläsernen Goldversiegelten
in silbrigen Gebärden»
und ich vergesse meine Aphasie
Ach Kind, auch du verzeih mir
dass ich nicht bin, wer du warst.
Ich schlafe mich immer älter
aber nie mehr satt
und es wird nicht mehr
und es wird nicht weniger
alles das, was ich noch habe aber – zerbricht
Ehre denen, die der Sonne dienen,
Ehre dir, der du noch lieben kannst,
dafür liebe ich dich,
mit allem in mir noch Fühlbarem,
auf meine Art ehre ich
deine Vielfarbigkeit
mit meiner Verlegenheit
Nur Daphne wusste und verstand,
wo ihr nichts versteht
und wo weiße Raben fliegen
wachsen Lorbeern dem Licht entgegen
und meine letzte Hoffnung schimmert auf:
die Seelenseide aber riss.
Mutter
Vater
Brüder
Schwestern;
Welt:
Ich habe mich aufgegeben.