Auf der vergeblichen Suche nach flachen Steinen am Gewässerrand,
dort am Ufer aus Sand,
ein allen Menschen gewidmeter Erlustigungsort. Alle flachen Steine, die sie penibelst aufsuchten, haben sie bereits im Bachbett versenkt mit ihrem Steinwurfspiel. Ihre flachen Steine sind lange schon gezählt, übrig bleiben nur noch die schweren amorphen Steine, die fürs Werfen ungeeignet sind, wie die Steine der Herausforderung, die man sich selbst in den Weg gelegt hat. Und überall ruinierte Flüsse.
Doch beginne schon mal mit der Nummerierung von Gesteinen, ich werde mich melden, sobald es mir wieder gut geht.
“Dort unten wird wieder eine neue Brücke gebaut. Der Vorarbeiter der lokalen Baufirma verneinte dein Fragen nach der Sinnhaftigkeit ihres Unterfangens. Sollte die alte Brücke etwa aufgrund von altersbedingten Mängeln von Grund auf erneuert und deswegen die alte Brücke abgerissen werden? Die Antwort war kurz und knapp und beinhaltete kurzerhand den Inhalt von überschüssigem Budget der Gemeinde und von Fördermaßnahmen, die den Bau von neuen Brücken eben erleichtern sollte. Er deutete mit seinem Handrücken und wichtiger Mine auf den vor ihm liegenden Plan und hielt dabei in seiner linken Hand ein geöffnetes Bier. Er schien von der Notwendigkeit seines Bauwerkes voll und ganz überzeugt zu sein. Doch du hörtest ihn bei seiner Rechtfertigung gar nicht mehr wirklich zu. Zu überzeugt schien dir sein Gerede und sein Gesicht beim Biertrinken, als dass du ihn weiter mit Fragen belästigen wolltest. Und wieder verbliebst du mit dem Gefühl von innerer Verstörung und Irritation, alleingelassen in deinen Gedanken an die umzäunten Rad- und Wanderwege, die ähnlich nicht wegen der Gefahr eines Absturzes in unwegsames Gelände errichtet worden waren, sondern vielleicht eben gerade aus dem selben Grund, wie die neue Brücke eben die alte ersetzen sollte. Die sinnlosen Umzäunungen von Radwegen durch ebenen Wiesen, die nicht etwa Streitigkeiten von verschiedenen Grundbesitzern verhindern sollten, waren nebenbei noch nicht einmal ungefährlich. Erst neulich verletzte sich ein unachtsamer Radfahrer an einem Zaun, als er auf eine Zaunsäule stürzte und sich dabei nicht unerhebliche Verletzungen zuzog. Doch alles vermag so geplant zu sein, wie es eben recht ist: Wirtschaftliche Interessen, Budgethaushältereien und vermeintliche ästhetischen Überlegungen spielen eben eine allzu große Rolle. Du siehst dich um und fühlst dich umgeben von audiovisuellen Hässlichkeiten. Ob es nun das neue Pfarrhaus ist, oder etwa der betonierte Almweg, um die Zufahrt von Anrainern zu erleichtern, oder etwa die vielgeliebten Panoramawege, die wie Schneisen durch die Wälder führen und mit riesigen Mammutsteinen zum spazieren gehen einladen. Es ist verstörend und lässt ein Ekelgefühl in dir aufkommen. Sie führen zu Almen, die okkasionelle Elektrowerke besitzen, deren Strom aufgrund von europäischen Förderungen verbraucht werden muss. Je mehr verbraucht werden kann, desto gesicherter sind die Förderungen. So lässt sich das Netz weiter spinnen und du Obskuratist verbleibst in deinen Gedanken versunken und wirst beschuldigt eben kein politischer Rebell zu sein. Und so gibt es Brunnen in denen kein Wasser mehr fließt. Verwunderlich, dass gerade Hässlichkeit dich in die Abstraktion treibt.”
Ufer der unzuhause seienden Menschheit von wo noch nie jemand zu Reisen aufgebrochen ist, sie blicken nur sehnlichst in die Ferne, dorthin wo nichts als Wasser ist und ihr Horizont Freiheit heißt.
Solche freien Menschen glauben an einen guten und schuldlosen Gott. Denn nur die Freiheit des menschlichen Handelns entlastet Gott von jeglicher Schuld und die Theodizee wird a priori verkannt.
“Und obgleich er das erste Mal in seinem Leben die unendlichen Weiten der Freiheit genießen konnte, wusste er als Unerfahrener, noch nichts von derer Tücken und Gefahren. Diese unendlichen Gefilde von Freiheit, die Freiheit von nun an seine Entscheidungen selbst treffen zu wollen, war der Anfang seines gesellschaftlichen und familiären Abstiegs, als er trotz seiner guten Beziehungen und beruflichen Voraussetzungen für hohe politischen Ämter nach seinem Studium, aus von der Gesellschaft und der Familie unverstandenen Gründen, seinen Berufsweg als Clown einschlug.
Die Ausmaße seines fatalen Handelns konnte er im Taumel der Unendlichkeit von Freiheit und im jugendlichen Übermut seines inneren, freiheitsliebenden Dranges, nicht abschätzen. Seine Abneigung gegen des von seinen Eltern gezüchteten Ichs eskalierte in zornigem Widerstand und mit tiefster Verachtung vor alledem, was ihn von Seiten des Elternhauses gelehrt oder vielmehr aufgezwungen wurde. Jenseits der ständigen Nutzenserwägungen der Eltern, jenseits des gewohnten Strebens nach gesellschaftlicher Anerkennung und des wirtschaftlichen und politischen Optimums’, wählte er nun sarkastischer Weise ein Leben als Clown, als wolle er anstelle der Wichtigkeit des Nutzens, ein romantisches Zeitalter des Spiels und Spaßes ausrufen. Diese sarkastische und unkonventionelle Entscheidung wurde ihm nie verziehen und stieß obgleich eine individuelle, ganz persönliche Entscheidung, auf Empörung von Seiten der sittenliebenden, konventionsbewussten Gesellschaft.»
“Die Straße aus dem Tal schlängelt sich durch die enge Schlucht, andauernd die Seite des Flusses wechselnd. Die felsigen Wände der Schlucht sind mit gelber Schwefelflechte überzogen. Ohne Vorwarnung rannte plötzlich ein Schwein über die Straße, dahinter her, ohne sich etwa um entgegenkommende Autos zu vergewissern, zwei Burschen die das Schwein fangen wollten. Du bliebst beim kleinen Bauernhofe verwundert, stehen. Dahinter kam ein Mann in mittlerem Alter in blutverschmierter Schürze daher gerannt, um den beiden Jungen zu helfen, das Schwein wieder einzufangen.”
Gegangen und verstolpert im gemuldeten Moder des Lebens jählings herab von den Alpenhöhen und das Wasser ertastet mit seiner Kälte deine Konturen wie ernster Schatten, gegangen in die Leere, um durchzufallen, unachtsam wie Antaios, die Erde unter den Füßen verlierend. Du bist gegangen, ohne das Weitergehen zu können. Aber was bleibt dir anderes übrig als nun dort zu sein, wo ihre Orte ihre Namen erfüllten in ihrer unsäglichen, platzbeanspruchenden Klaustromanie.
Der Wasserspiegel fängt den Rückstand des Himmels ein und großäugig starrst du in den flüsseauflösenden See mit seinem gesüßten, lauen Gewässer und um dir eine feine Spreu von Mücken im erweiterten Sommerraum der Wasserzeichen. Auch die Sonne glimmt durch die Kronen und flimmert im gedämmerten Altern, wie es eben Abends am See sein musste. Die Strahlen durchdringen das Opaion des wolkigen Himmels und kein Vogelzug ihres Nomadentums am Himmel, zu deuten als Zeichen für vieles. Denn die Vögel sind zu Grunde gegangen auf den Boden, als Schreit- und Standvögel der evolutionsfernen Moderne. Nur ihre ginkgoblättrigen Füße erinnern an vergangene Zeiten, verlorengegeben für die ganze Welt. Und ich dachte diejenigen sind glücklich, die die Vögel singen hören. Doch überall laute Stille, nur die Selbstlaute des Windes tönen aus allen Windrichtungen. Und aus dem windwunden Himmel fällt in pausenloser Friktion der Regen, der uns das Fallen lehrt wie die zur Verfaulung reifenden Früchte.
Und auch die Ideale werden fallen und ihre Götzen werden nicht mehr genügend sein. Du überlässt die Welt ihrer Liebe zu Streitigkeiten und Rhetorik. Und die Ikonoklasten reißen schon die Bilder von den Wänden um viel höher unten zu sein. Es ist Zeit die Masken abzunehmen und der absoluten Indifferenz und Geschehenslosigkeit entgegenzuschreiten. Und sie echoten Schongeredetes nach, was der eine sagte, die Tiere tragen den Jäger zu Grabe. Sie weinen und klagen und singen im indolenten Chore durch die Felder der Echolalie melancholisch grasender Kühe. Hungrige Tiere die sich von Verhungertem ernähren und wo sie sagen, sie hätten nichts zu leiden gehabt.
“Dann, nachdem der gesamte Unrat vom Hofe weggebracht worden sei, erst dann wolle man schauen, einen neuen Eigentümer für den Hof zu finden. Es gäbe auch schon einige Interessenten, denen es mehr um die Wiesen ginge als um den Hof an und für sich, wo sie dann angeblich Solaranlagen aufstellen wollten. Die Jungen, so beschrieb der Jungbauer, müssen ihn dabei helfen die Schweine zu schlachten. Beide so schildert er, müssen das Schwein festhalten, während er es mit einem präzisem Schlag mit dem Steinhammer auf den Kopf bestmöglich betäubte. Danach müsse es nur noch erstochen werden. Leider war er diesmal nicht achtsam genug und um nicht versehentlich einen Jungen mit dem großen Steinhammer zu treffen, nutzte das panisch schrill schreiende Schwein die Gelegenheit, um auszubrechen. Das Schwein rannte halb getroffen mit lautem markdurchdringen Todesquietschen davon. „Zum Glück passierte den Burschen nichts, die unachtsam auf die Straße sprangen“, meinte er. Angewidert durch die Beschreibungen und den süßlichen Blutgeruch, der vom ausgefliesten Raume neben der Milchkammer herkam, warfst du deine Zigarette in eine Güllepfütze, die sogleich zischend erlosch.”
Die Kleider werden sich volltrinken und mit ihnen Zunahm die Schwere, die nach unten ziehend, schräg abwärts durch des klaren Wassers langsamer Strömungen, allmählich untertauchen ließ, den Körper in voller Länge, entgegen seines immer geringer werdenden, aushauchenden Auftriebs, wie die Wunscherfüllungsphantasien von Verdurstenden. Du wurdest getauft mit Wasser, das aber nur nass war, wie deine Kleider, die niemand mehr trägt. Doch gibt es ein Leben nach der Geburt? Durchbrochen das feine primordiale Rhizom der Einbeere am Seesrand, verstolpert in den Dolden des gefleckten Schierlings. Von der Berberitze zerissene Hände und Arme welche ausgebreitet in elevatorischer Orantenhaltung verweilen und darüber Hahnenfuß so gelb wie Sonne, und daneben das Weiß im Chlorophyll der Taubnesseln. Doch sprich lauter und klarer damit wir dich verstehen und es zu keinen Missverständnissen kommt! Finde die Begriffe, denn alles was sich sagen lässt, kann bekanntlich klar gesagt werden. Darum lege die Symboltrübheit ab. Warum schweigst du. Und warum schweigst du immer?
“Einstmals das Laub der grünen Säurigkeit, gefallen als gelbes Blattgrün brauner Blätter, alsbald doch zwanghaft hinab vom fruchtleeren Baume. Gelbes Xantophyll, wie das kristalline Parietin der astüberwuchernden carotinorangen Gelbflechte inmitten erstickender, agrarischer Idiotie.  Blutendes Rot des wilden Weins, wie der trunkene Spott baccantischer Kirchturmmentalität. Und die Kirche schweigt wo dringend zu sprechen Bedarf wäre und versteckt sich seit Jahrhunderten hinter dem endlos zeredeten, vorgehaltenen und ausgenutzten Leib Jesu. Er wurde von ihnen in ihren endlosen Kommunionen gebrochen.
Alkoholismus des Lethe, cyanidinrot wie die Lippen im Felde des Klatschmohns, so zart wie lachsfarbenes Pelargonin in den Balkonen ihrer Tradition und auf Lippen getrunkener Johannisbeeren. Sie trinken den selbstgebrannten Schnaps und schimpfen über die Chemie. Und sie werden gesund und schimpfen über die Chemie. Und sie feiern die große Rekordapfelernte und sie schimpfen über die Chemie.
Doch dort komplementäres Blau, gewandelt zu Metallionen der Kornblume, in den Blumen ihrer bekränzten Kühe.
“Die Kühe und Kälber wurden in der Dunkelheit mit Geschiebe und Gepoltere gerade auf einen Lastwagen aufgeladen. Widerwillig sträubte sich ein junges Kalb die Rampe auf den Lastwagen hinaufzugehen. Wütend schlug ein Junge sogleich dem jungen Kalb auf das durch so manche Schläge blutende Steißbein, um es zum Weitergehen zu zwingen. Währenddessen schrie er laute Schimpfwörter und Drohgebärden. Als das Kalb daraufhin etwas zuweit nach links vorne ausbrechen wollte, wurde es mit einem heftigen Schlag auf das Nasenbein wieder in die richtige Position gebracht.”
Die Wälder nunmehr die Fässer ihrer Weine, die ohne Boden sind. Daneben ihre Felderwirtschaft der Unfrucht, Rotkohlblätter und das verräterische Blau der Lippen getrunkener  Holunderbeeren wie das Methadonblau der mohngekosteten Lippen der Großstädter. Substitution nach ihrem homöopathischen Prinzip, denn sie behandeln stets Gleiches mit Gleichem. Hass schürt Hass und Gewalt – Gewalt. Ich aber hasse und liebe niemanden. Und Blaukraut bleibt Blaukraut. Beinahe so adrig blau, wie Delphinidin in Rittersporn und in bitter schmeckenden Aconitumblüten.
Purpurnes Anthocyan cesar’scher Mäntel, wie ihr Einverständnis zum Gesetz, wie es befahl. Blutig gewordene, entgottete Jahrhunderte, wie das Laub der Buchen, beganger, aber totgeschwiegener Selbstmorde im Jahreskreis des  Bauernkalenders. Die See wellt sich wie das vertrocknete Eichenblatt. Doch war sie je glätter?
Und du schweigst
und du schweigst immer.
Dein Schweigen wurde fehlgedeutet.
Und du wirst dich entschützen, heraus aus deiner abgeschotteten Resilienz, von der Außenwelt, gleichgültig der öden Verletzungen und hinunter sinket der Halbmond deines Halses und das der abhandenen Luft entflohene Keuchen eines Neugeborenen, tiefgreifend aus dem Kehlkopf heraus, panikartig unter dem Spiegel, dort wo Wasser und Luft sich scheiden, im Reklusiasmus der weltlichen Abschottung deines inkognito geborenen Ichtums. Und alle deine Worte sind inkommunikabel geworden und ihre Systeme haben es dir erst erlaubt systemwidrig zu leben, die Welt in dir zerstörend in deiner mutualistischen Rebellion, entgegen der beschämenden, schäbig – menschlichen Sozietät.
“Diese sarkastische und unkonventionelle Entscheidung wurde ihm nie verziehen und stieß obgleich eine individuelle, ganz persönliche Entscheidung, auf Empörung von Seiten der sittenliebenden, konventionsbewussten Gesellschaft.
Lange musste er es sich von Seiten der Familie und der Stadtbürger vorwerfen lassen, dass er den falschen Berufsweg ergriffen hätte und es eine Schandtat sei, seine Talente und Voraussetzungen so unvernünftig wegzuwerfen und derart verkümmern zu lassen. Vorallem war es aber der Neid und die Missgunst derjeniger Bürger, die gerne politische und wirtschaftliche Positionen einnehmen würden, aber die dafür nötigen Vorraussetzungen und Beziehungen nicht mitbrachten.
Bei diesen Personen löste Augustins Sarkasmus puren Hass aus, viele fühlten sich veralbert und angegriffen und auch trotz seiner einfach zu verstehenden Rechtfertigungen zu seiner Berufswahl-“Ich habe es so gewollt“- konnte es niemand verstehen.
Seitdem hatte er fast keinen Kontakt mehr zu seiner Familie, die sich gezwungen sah, ihn aufgrund der unverständlichen Berufswahl, aus der Familie auszustoßen und ihn die finanzielle Unterstützung zu verwehren, da auch sie die Stellung und den guten Ruf in der Stadt fürchteten. Die Bevölkerung distanzierte sich immer weiter von ihm und seiner unkonventionellen Handlungsweise, wobei besonders scharfe Worte von Seiten der Moralprediger, die vehement für Sittlichkeit und Konvention eintreten, kamen.
Unter den Augen lassen sich tiefe, dunkle Ringe erkennen, wobei man nicht erkennen kann, ob sie wirklich aufgemalt wurden oder von lang durchzechten Nächten zeugen. Die leichte Meeresbrise weht ihm die etwas längeren, blonden Haare, die unter einem Schwarzen Hut, mit angebrachtem grünen Kleeblatt, hervorhängen, in die Stirn und in die traurig wirkenden Augen, die deshalb leicht zu tränen beginnen.
Sein Anblick wirkt armselig und mitgenommen, wahrscheinlich machen ihn die familiären und sozialen Ereignisse zu sehr zu schaffen. Es scheint ihm schwer zu fallen, die Glaubwürdigkeit eines lustigen Clowns nach außen hin zu vermitteln, selbst das aufgemalte lachende Gesicht, scheint nicht wirklich lachen zu wollen und erscheint gedemütigt und schamhaft. Immer öfter, so munkelt man, sei er maßlos betrunken gewesen und torkelte häufig spät Abends zurück in seine vorläufige Unterkunft. Er habe sein Leben einfach weggeworfen und muss nun mit den wohlverdienten Konsequenzen zurechtkommen.Als du ihn gerade in diesem Augenblick mit deinem Blicke streifst, siehst du wie er gerade ein entartetes Podest -eine alte Kartoffelkiste- für seinen Auftritt  „Der Politiker“ vorbereitet. Dabei versucht er einen Redner auf seinem Rednerpult zu imitieren und wirkt mit seinen zu großen Clownschuhen ziemlich tollpatschig. Wankend und wild mit den Armen fuchtelnd steht er auf seiner Kartoffelkiste und versucht sein Bestes. Immer wieder greift er dabei in seine Manteltasche, zieht -wen mag es verwundern- eine halbleere Flasche Kognak hervor und trinkt daraus. Dies gehört wohl nicht zu der Interpretation seines „Politkers“ dazu und ist losgelöst von der Aufführung als Pantomime zu betrachten. Es spiegelt nämlich, im Gegensatz zu seiner imaginären Pantomime, vielmehr die kalte und wahrhaftige Realität seines ironischen Schicksals wieder.
Die Menschenmenge wirkt nicht gerade angetan von seiner Aufführung, einige bleiben dennoch stehen und lachen- vermutlich nicht über die Witzigkeit der Politikerrolle an sich. Wieder andere beschimpfen ihn, da sie sich von ihm persönlich angegriffen fühlen und es sich nicht gefallen lassen, von einem unkonventionellen und zudem noch angetrunkenen Störenfried, der nicht so handelt wie es sich normalerweise schickt, derart veralbert zu werden. Als wäre es noch längst nicht genug, steht er nun vor ihnen und parodiert genau den Beruf des hohen Politikers bei seiner Wahlrede. Er spielt mit dem Neid und dem Unverständnis der Stadtbewohner und genießt es sichtlich, die hineingesteigerten, zornigen Gesichter zu sehen. Seine Parodie wird nun zu seiner ganz persönlichen Racheaktion und ist denjenigen gewidmet die er schon seit langem verachtete.”
Einst gefischt in allen Gewässern und nun zu Grabe getragen von den Syrenen, gebettet in weichen Kissen aus Wasser, das die Enten pflügen und über dir am Himmel ein silbernes Kokon.
Und der Tod der Fische wird nun getilgt,  sie sehen niemals den Fluss in dem sie schwimmen.
Ihr Fischen bedeutet noch lange nicht dass sie die Fische mögen und essen. Sie zerschlugen die Köpfe der silbrigen Fische um diese dann angeekelt in den Fluss zu werfen.
Alle Ziele werden erreicht worden sein, da es nie welche zu erreichen gab, unwissend wo sie jetzt sein mögen, die einmal deine Gründe waren. Doch nur der Schmerz weiß. Wo sind sie geblieben, wenn nicht in deinen Erinnerungen, von denen sie sagen werden, es habe sie nie gegeben. Überdrüssig des ständigen Lebens und der rastlosen Suche nach der Heimat, verstört über das Gefühl des Aufbruchs und leergeborener Neubeginne. Auch früher dachtest du schon an früher. Was bedeutet heute noch, wo sie doch immer wieder ihre alten Häuser neu bauen?
Auslöschung des erahnten Wissens, da es nie gebraucht wurde. Deine Memoria erlischt und übrig bleibt nie wieder Gesehenes. In dir ist feines Entsetzen spürbar immer stiller werdendes Entäuschtsein und Entfaszination. Du bist am Leben aber nicht mehr in der Welt.
Tun und lassen wurden gleichermaßen irrelevant und ununterscheidbar in deiner stoischen Vergleichgültigung.
Stunden, abgelebt, mit deinen Lieben, die nicht mehr sind. Du fühlst dich alt.  Du stehst nicht mehr zur Debatte.
«Dann passiert genau das, worauf die bösartige Menge voller Missgunst bereits gehofft hat, als der ziemlich betrunkene Augustin ungeschickt mit seinem linken Fuß jenseits des Randes der Kartoffelkiste kommt, dabei umknickt und durch Hilfe der Schwerkraft zu Boden gezwungen wird.
Während des Fallens scheint es so, als versuche er sich noch vergeblich Halt an seiner Kognakflasche zu verschaffen, die er in seiner rechten Hand plötzlich die Flasche krampfhaft umfasst und nach oben reißt. Kognak, sein Freund in einsamen Stunden, in kalten Nächten, sein einziger Freund der ihm noch geblieben ist, seit dem fatalen Bruch mit seiner Familie und dem Rest der Welt. Er war in letzter Zeit sein treuster Begleiter geworden, doch während des Sturzes von seinem Podium konnte er selbst bei ihm keinen Halt mehr finden.
Ausgestoßen wegen einer Banalität, als er nicht so handeln wollte, wie es gesellschaftlich schicklich war und alles wegen einer individuellen Berufsentscheidung die keiner zu verstehen mochte. Er, der nie jemanden geschadet hatte, voll von gutem Willen, die Gesellschaft als Clown aufheitern zu wollen. Er, der vom Tag seiner einzigen Entscheidung an, nicht mehr akzeptiert und nicht mehr erwünscht war, seitdem nur mehr missverstanden und verhöhnt wurde.
Plötzlich hat er in Mitten der strömenden Menschenenge die Aufmerksamkeit vollständig auf sich gezogen und sein Auftritt wird schlussendlich doch noch mit einem lauten Lachen belohnt.
Er kann noch die auf ihn gerichteten Finger sehen, während sein schmerzerfüllte Gesicht, das nun zum Lachen geschminkt, in einer Blutpfütze von Kognak auf den Boden liegt. Inmitten der Masse treten zwei uniformierte Amtspersonen hervor und zerren den humpelnden Clown mit sich, der nun seine Rolle als stumme Pantomime aufgibt und um seiner Verteidigung Willen um Gnade bettelt.
Doch Aufgrund seiner heruntergekommenen, erbärmlichen Aufmachung wurde er nicht ernst genommen und auf sein Fragen und Bitten nicht eingegangen. Diesbezüglich verschlimmen die kognakgetränkten Klamotten die Situation noch beträchtlich.
Übrig bleibt noch seine Kartoffelkiste, die noch an der ursprünglichen Stelle steht, jedoch langsam im Menschenstrom zu versinken beginnt, der allmählich auch den Nischenplatz überschwemmt, der zuerst von einem Clown besetzt wurde, einem Nischengänger, dem ein Moment der Freiheit zum Taumeln und zum Fall gereichte.
Einen einzigen Augenblick der Freiheit ward ihm vergönnt, als er aus dem Gefängnis des kleinbürgerlichen moralischen Dogmas von Gut und Böse ausbrach und die Fesseln von Konvention und Sitte hinter sich ließ. Dann aber begann sein armseliger Abstieg, dessen Schicksal von missgünstigen Menschen und seiner eigenen Familie bestärkt wurde.
Er, der er nie verstanden wurde, warum er nicht ein hoher Politiker werden wollte wie sein Vater und anstelle dessen ein Clown wurde.
Du vermagst noch die resignierenden Tränen des Clowns bei seiner Abführung zu sehen, wie sie langsam über den lächelnden Mund perlen und hörst ihn nur noch schreien: „Ich habe euch doch allen nichts getan!“ Stumme Worte die an den Mauern des Kleinbürgertums abprallen. Ein Sündenbock wurde gefunden und zur Rechenschaft gezogen.”