(Sommerbruch)
Das Herbstlicht neigt sich herab,
auf sonderliche Weise windet sich die Sonne im Wind
und die Furchen auf den Bergen werden tiefer,
was sie wohl bergen?
Zeichen der Zeiten und des Alterns nur.
Weiß glühende Adern durchziehen
nun meinen kalten Dunkelkörper,
ich schütte die letzten Sonnenstrahlen
über meinen Rücken hinab;
wappne dich Kind, der Winter kommt!
und Abschied naht
und einer muss ein Urteil fällen
aber wohl noch nicht dieses Jahr.
(Herbstbruch)
Die Wächter aller wächsernen Herzen,
sturmäugige Walküren
mit ihren spitzen, scharfen Flügeln
und ihren willkürlichen Blicken voll Anmut,
die streifen und verhöhnen
und hoch oben ertönen
ihre Arien des Todes
bis der Donner ihre Stimmen bricht
und der Regen ihre Klingen rein wäscht
Unterm Himmelsterror
ringt ein Engel der Zwiegespaltenen
um Eindeutigkeit –
im flimmernden Kampf aber verliert
sich sein Licht im Miasma der Walküren
und so wird keiner je wissen, wer sie sind
und wo ihr Anfang aus allen Enden entspringt
(Lebensbruch)
Meine Tränen im Morgentau
vergoss ich stumm darüber.
Mein Blut, zwischen Blättern, versickert im Boden.
Versilberter Schmerz
schmückt nun ihre Rüstungen:
Staunend betrachte ich die Pracht einer Trauer,
die nicht mehr die meine ist;
ihr Sieg über mein Silber raubte mir die Kraft
Ich sah und blieb doch starr
als sie mir kurzerhand
meinen Stern zerschlugen:
Mir bleibt nichts mehr,–
ich leide leise unter meiner Sternumfraktur.